Noch attraktivere Aeugstenbahn

Wunsch und Wille der Ennendaner, die Aeugsten-Luftseilbahn nicht bloss zu erhalten, sondern auszubauen, stehen vor der Erfüllung. Die Genossenschaft als neue Trägerin ist gegründet. Ihr Präsident ist Gemeinderat Thomas Becker, der uns umfassend informiert hat.



Genossenschaftspräsident Gemeinderat Thomas Becker auf dem Treppchen
Genossenschaftspräsident Gemeinderat Thomas Becker auf dem Treppchen

In den 60er-Jahren hatten die NOK mehrere Seilbahnen für den Bau der grossen Masten der Hochspannungsleitung im Schiltgebiet gebaut. Die Bahn vom Schmelen (beim Altersheim) nach Aeugsten blieb als einzige bestehen (neben der Tschingelbahn in Elm, deren Erhaltung nun ebenfalls angestrebt wird.)

Immer beliebter

Die Aeugstenbahn erfreute sich - trotz Werbeverbot - zunehmender Beliebtheit. --Sie erspart den Touristen einen steilen Aufstieg (1000 Höhenmeter) zu der von den Eheleuten Peter im Auftrag des Verkehrsvereins geführten Aeugstenhütte. Es braucht allerdings Geduld, denn die Bahn transportiert aufs Mal nur vier Personen; die Stundenkapazität beträgt 16 Personen.

Nun erlaubt aber die zuständige Interkantonale Kontrollstelle für Seilbahnen in Thun den Personentransport in der nach allen Seiten offenen „Kabine“, von der aus man allerdings eine herrliche Aussicht geniesst, nur noch bis Ende 2009.

Sanfter Tourismus

Die Region rund um Aeugsten, ein Jagdbanngebiet, eignet sich ausgezeichnet für einen sanften Tourismus und als Einstieg in den Geo-Park. Es sind Halb- und Ganztages-Touren möglich. Als Ziel locken etwa der Schilt, der Gufelstock, Alpeli-Widersteinerfurggel, Soolerachseli usw. Die Magerwiesen auf Aeugsten sind ebenfalls attraktiv. Ihre Pflege obliegt der Brandalpkorporation, welche alle sechs Jahre die Wildheu-Teile auslost. Zwei Heuseile verbinden Aeugsten mit dem Talboden; die sausende Fahrt der Bündel und ihr Aufprall auf den Betonblöcken bietet viel beeindruckende Kurzweil.

Die neue Bahn

Geplant ist nun die Übernahme der Bahn von den NOK durch eine Genossenschaft. Es soll eine Pendelbahn mit zwei sich in der Mitte kreuzenden Kabinen für je acht Personen entstehen. Die Beförderungskapazität würde sich auf maximal 60 Personen pro Stunde erhöhen. Auf Aeugsten ist eine eigentliche Station am bisherigen Standort vorgesehen, nachdem man von der Weiterführung bis zur Hütte wieder abgekommen ist. Die Talstation wird ebenfalls an die neuen Bedürfnisse angepasst werden, ebenso die beiden Masten, welche neue Fundationen erhalten. Die Kosten sind auf 2,2 bis 2,3 Millionen veranschlagt.

Das Vorhaben wurde mit den für die Baubewilligung zuständigen kantonalen Amtsstellen bereits besprochen: Departement Bau und Umwelt, Amt für Umweltschutz, Arbeitsinspektorat, Jagdinspektorat. Kontaktiert wurden auch die Pro Natura, der WWF und der Jagdverein. Die Ennendaner gingen also sehr umsichtig vor.

Genossenschafter gesucht

Die Gemeinde Ennenda beteiligt sich kraft Beschluss der Gemeindeversammlung vom 1. Juni 2007 mit 500 000 Franken an der Genossenschaft. Demnächst beginnt die Werbung für den Verkauf von Anteilscheinen. In nächster Zeit findet ein Orientierungsanlass für die Bevölkerung statt; Informationsstände sind für die Landsgemeinde und die Kilbi geplant. Die Projektleitung Glarus-Mitte begrüsste das Vorhaben und sieht es als Bereicherung des touristischen Angebots z.B. neben den Ennetbergen, dem Klöntal und dem Wiggisgebiet. Der Bau der neuen Bahn ist bereits ausgeschrieben worden. Erfreulich ist die verkehrsmässige Erschliessung der Talstation mittels Bus, dessen Station bereits „Seilbahn“ heisst, und mit der Eisenbahn, denn vom Bahnhof Ennenda sind es knapp 500 Meter.

Genossenschaft Aeugstenbahn, Postfach 77, 8755 Ennenda.