Neue Möglichkeit der Partizipation an der Gemeinde

Nächsten Monat startet die Gemeinde Glarus Nord mit Nord Projekte. Zeitlich und thematisch limitiert können so die Einwohner an der Zukunft der Gemeinde mitarbeiten.



Gemeindepräsident Thomas Kistler (rechts), Gemeinderat Pascal Vuichard (Mitte) und Gemeindeschreiber Stv. Andreas Neumann stellen die "Nord Projekte" vor. (Bild: jhuber)
Gemeindepräsident Thomas Kistler (rechts), Gemeinderat Pascal Vuichard (Mitte) und Gemeindeschreiber Stv. Andreas Neumann stellen die "Nord Projekte" vor. (Bild: jhuber)

«Politik funktioniert nicht mehr wie vor 30 Jahren», erklärte Gemeinderat Pascal Vuichard an der Medienkonferenz den Grundgedanken hinter den «Nord-Projekten». Grundsätzlich meinte er dazu, dass sich die Bevölkerung an den bisherigen Möglichkeiten wie Wahlen und Abstimmungen immer weniger beteiligen. «Bei den Landratswahlen waren es 29,5 Prozent, bei der letzten Eidgenössischen Abstimmung nur 27,5 Prozent. Auch im nationalen Vergleich ein Tiefstwert.» Mit neuen Gefässen will nun die Gemeinde den Einwohnern neue Chancen für die Mitarbeit ermöglichen. «Wichtig ist, dass das Ganze offen, aber auch zeitlich beschränkt ist.» So sollen auch Leute motiviert werden, die an den sonstigen Prozessen der Gemeinde, wie Vernehmlassung oder Gemeindeversammlung, weniger Interesse haben. Grundsätzlich wird mit einem öffentlichen Anlass zu einem Thema gestartet, daraus soll sich eine Fokusgruppe bilden, die innerhalb von sechs Monaten die überzeugendsten Ideen weiterentwickeln. Am Schluss werden dann wieder an einem öffentlichen Anlass die Resultate präsentiert. «Je nachdem kann die Gemeinde einige von ihnen selber realisieren oder sie für eine Gemeindeversammlung ausarbeiten», erklärte dazu Gemeindepräsident Thomas Kistler. Die Gemeinde sei hier sehr offen und äusserst gespannt auf die Resultate und die Beteiligung der Bevölkerung. «Wir versuchen hier etwas Neues und Zusätzliches. Die Einwohnerinnen und Einwohner werden zeigen, ob sie dieses Gefäss in Anspruch nehmen wollen oder nicht.» Gestartet sollen die «Nord-Projekte» im Mai zum Thema «Jung und Alt in Glarus Nord», ein bewusst offenes Thema, welches ein grosses Publikum ansprechen soll. «In Zukunft können es auch konkretere Themen und vor allem Inputs aus der Bevölkerung sein», schloss Vuichard seine Ausführungen zum Projekt, welches Glarus Nord als eine der ersten Gemeinden in der Schweiz einführen will.