Nord und Süd driften weiter auseinander

Der erste Immobilienmarktbericht der Glarner Kantonalbank zeigt, dass sich die einzelnen Gemeinden weiter unterschiedlich entwickeln. Reger Bevölkerungszuwachs in Glarus Nord; eher Abwanderung in Glarus Süd.



Die Präsentation des ersten Immobilienmarktberichtes der Glarner Kantonalbank im Panoramasaal der lintharena stiess auf grosses Interesse. (Bilder: e.huber) Hanspeter Rhyner
Die Präsentation des ersten Immobilienmarktberichtes der Glarner Kantonalbank im Panoramasaal der lintharena stiess auf grosses Interesse. (Bilder: e.huber) Hanspeter Rhyner

«Wie präsentieren sich die Glarner Wohneigentumsmärkte und was sagt das Trendbarometer für das Jahr 2016 für den Kanton insgesamt und für die drei Gemeinden im Speziellen voraus?» Diese und weitere spannende Fragen beantwortet der erste Immobilienmarktbericht, der von der Glarner Kantonalbank in Zusammenarbeit mit Wüest & Partner, dem unabhängigen Spezialisten für Bau- und Immobilienmärkte, Mitte Oktober erstmals herausgegeben wird. Am letzten Montag wurden die Resultate in der lintharena rund 60 Personen aus der Immobilienbranche und der Politik vorgestellt.

Die Glarner Wohneigentumsmärkte präsentieren sich insgesamt robust. Insbesondere im nördlichen Kantonsteil führten der rege Bevölkerungszuwach der vergangenen Jahre zu einem anhaltenden Bedarf an Wohnraum. Das tiefe Zinsniveau und die Beliebtheit von Wohneigentum als Wohnform und Vermögensanlage stützen die Eigenheimnachfrage zusätzlich.

«Nicht zuletzt geniesst der Kanton Glarus auch aufgrund der Tatsache, dass Wohnimmobilien in seinen drei Gemeinden vergleichsweise erschwinglich sind, eine hohe Anziehungskraft als Wohnstandort», meinte Patrick Schnorf von Wüest & Partner. Während bei den Einfamilienhäusern in den vergangenen zehn Jahren ein durchschnittliches Preiswachstum von 36 Prozent beobachtet wurde, sind die kantonalen Eigentumswohnungspreise um 44 Prozent gestiegen.

Im Vergleich zu den nördlich angrenzenden Regionen March und Linthgebiet, welche zu den begehrtesten und entsprechend hochpreisigen Wohneigentumsmärkten der Schweiz zählen, kann die Preisdynamik im Kanton Glarus jedoch als massvoll bezeichnet werden.

Ausblick


Die Preise in den Eigenheimsegmenten des Kantons dürften sich weiterhin mit positiven Vorzeichen entwickeln. Ein anhaltendes – wenn auch im nationalen Vergleich moderates – Bevölkerungswachstum bildet hier das Fundament für eine robuste Wohnungsnachfrage. Die Neubautätigkeit verläuft ruhig, mit punktuellen Zunahmen ist lediglich in der wachstumsstarken Gemeinde Glarus Nord zu rechnen. Forcierte Preisanstiege sind im kommenden Jahr allerdings unwahrscheinlich.