Nordostschweizer Schwingfest Wald: Sensationssieg durch Michael Rhyner

Michael Rhyner hat das erste Teilverbandsfest, das Nordostschweizer in Wald, gewonnen. Der 30-jährige St. Galler besiegte im Schlussgang den Appenzeller Marcel Kuster mittels Konter am Boden. Die Glarner kamen wie im Vorjahr zu zwei Kränzen.



Die beiden Glarner NOS-Kranzgewinner vom Sonntag in Wald ZH: Roger Rychen (links) und Peter Horner. (Bild: j.heer)
Die beiden Glarner NOS-Kranzgewinner vom Sonntag in Wald ZH: Roger Rychen (links) und Peter Horner. (Bild: j.heer)

Es war nicht das Fest der Favoriten, das erste Teilverbandsfest in Wald. Die meisten einheimischen Trümpfe scheiterten frühzeitig. Gast Christian Stucki, der im Anschwingen Daniel Bösch und Stefan Burkhalter souverän meisterte, und sich eine optimale Ausgangslage verschaffte, scheiterte in den Gängen drei und vier mit zwei Gestellten gegen Armon Orlik und Andy Büsser. So kam es zur seltenen Situation, dass mit Michael Rhyner und Marcel Kuster zwei Nichteidgenossen den Schlussgang bestritten. Dabei bekam der Appenzeller am Boden Oberhand, setzte seinen gefürchteten Münger ein, den er jedoch zu unpräzise ausführte. Dadurch kam Rhyner obenauf, der seinerseits seine Chance resolut zum Resultat verwertete. Der Toggenburger hatte zuvor noch nie ein Kranzfest gewonnen, stand jedoch heuer am St. Galler Kantonalen gegen Daniel Bösch im Schlussgang.

Auftakt mit Niederlage


Dabei begann der Tag für den 30-jährigen Flawiler alles andere als optimal, unterlag er doch zuerst dem Appenzeller Martin Hersche. Mit vier Siegen, im fünften Gang über Eidgenosse Raphael Zwyssig schaffte sich Rhyner mit 48,50 Punkten an die Spitze. Dahinter folgten mit 48,25 Punkten ein Trio bestehend aus Kuster, Beat Wickli und Fredi Kohler. Dabei erhielt der Appenzeller den Zuschlag. Während ab dem dritten Gang die Nichteidgenossen das Zepter übernahmen, blieben zahlreiche Eidgenossen hinter den Erwartungen. Als Bester schaffte es Daniel Bösch, der nach der Niederlage gegen Stucki alle fünf Duelle gewann, auf Rang zwei. Bösch war es auch, der im fünften Gang den Nidwaldner Lutz Scheuber, der mit vier Siegen überraschend die Führung inne hatte, zurückband. Weil er dabei die Maximalnote am Platzrang verpasste, fehlte im ein Viertelpunkt, um in den Schlussgang zu gelangen. Den Ehrenplatz musste sich der Unspunnen-Sieger mit dem 17-jährigen Samuel Giger und dem Appenzeller Martin Hersche teilen. Arnold Forrer und Christian Stucki folgen gemeinsam im Rang vier. Forrer musste gegen Samir Leuppi und Martin Hersche im An- und Ausschwingen zwei nicht eingeplante Unentschieden in Kauf nehmen und kam für den Sieg frühzeitig nicht mehr infrage. Stucki schien vorab im vierten Gang gegen Büsser die Hitze zu schaffen machen.

Das bewährte Duo


Aus Glarner Sicht haben Peter Horner (Glarus) und Roger Rychen (Mollis) die Erwartungen erfüllt und wie im vergangenen Jahr für zwei NOS-Eichenlaubgewinne gesorgt. Horner startete mit Siegen über Mario Schneider und Rico Baumann hervorragend. Im dritten Gang bot er Remo Käser einen hochstehenden Kampf, den er kurz vor Zeitablauf verlor. Nach einem weiteren Sieg über Cédric Wicki musste er mit Samuel Giger in den Ring. Hier setzte es nochmals eine Niederlage ab. Den dritten NOS-Kranz in Serie im ausgezeichneten fünften Schlussrang sicherte sich der Landwirt gegen Marco Oettli.

Rychen wiederholte den NOS-Kranz vom Vorjahr in Gais mit ebenfalls vier Geputzten über Simon Kid, Roman Wittenwiler, Dominik Schmid und zuletzt gegen den Gasterländer Dominik Oertig. Martin Knechtle im zweiten und Schwingerkönig Arnold Forrer im fünften Gang musste sich der Molliser beugen.

Reto Landolt unbesiegt

Drittbester Glarner wurde Reto Landolt, der als einer der wenigen Athleten keinen Gang verlor. Vier Gestellte in den ersten fünf Duellen war aber zu viel der unentschiedenen Duelle, sodass er zuletzt nicht mehr um den Kranz kämpfte. Der abschliessende zweite Sieg über Rico Ammann ergab Rang 15a für den Nationalturner. Christian Jöhl (Näfels) kam mit zwei Siegen und vier Niederlagen auf Rang 16l. Die übrigen vier Glarner Christian Pianta (Mollis), Sämi Horner (Ennenda), Thomas Riedi (Netstal) und Christian Schnyder (Näfels) verpassten den Ausstich.