«Die Kantonale Notrufzentrale ist die wichtigste Schaltzentrale einer jeden Kantonspolizei, die Koordinationsstelle zwischen den Kantonen und zum Bund im Sicherheitsbereich», betonte Regierungsrat Andrea Bettiga am letzten Mittwoch, als die neue Kantonale Notfallzentrale im Reitbahngebäude den Medien präsentiert wurde. Die bisherige Einsatzzentrale im Mercierhaus, im Dachstock, hatte ihre Anfänge in den 80er-Jahren und kann heute räumlich und technisch die heutigen Ansprüche nicht mehr erfüllen. Deshalb entschied man sich gegen eine Sanierung, sondern für eine Grunderneuerung an einem neuen Standort. «Wir haben aber auch andere Varianten geprüft.» So hätte man die Aufgabe einem anderen Kanton übergeben oder auslagern können. Nicht nur aufgrund der höheren Kosten habe man sich aber für eine eigene Lösung entschieden. «Hier kennen die Mitarbeiter Land und Leute, ausserdem bleiben die Arbeitsplätze im Kanton.» In den letzten beiden Jahren fanden nicht nur die bauliche Realisation statt, sondern vor allem auch die Verbindung verschiedener technischer Systeme in einem einfach zu bedienenden System, welche den unterschiedlichen Anforderungen der Partner wie Feuerwehr, Kantonale Führungsorganisation, Militär und Bund entsprechen. Wie dies in Zukunft die Arbeit in der Notfallzentrale erleichtert, zeigte im Anschluss Polizeikommandant Markus Denzler an den zwei neuen Arbeitsplätzen. «Grundsätzlich läuft das Ganze mit drei Systemen.» Das Einsatzleitsystem erfasst dabei das Ereignis zeigt aber auch auf, wer im Einzelfall aufgeboten werden soll und ermöglicht den sofortigen Kontakt mit den benötigten Einsatzleuten. Das Geoinformationssystem zeigt den Ereignisstandort und bei komplexen Ereignissen wichtige Standorte einsatzfähiger Mittel oder auch Verkehrsumleitungen an. Unterstützt wird das Ganze noch mit dem Informationssystem, welches als Informationsdrehscheibe und Organisationshilfsmittel dient. «Im Hintergrund habe wir einen weiteren isolierten Arbeitsplatz. Dieser kommt aber nur bei grossen Ereignissen zum Einsatz.» Denn auch hier muss die Kantonale Einsatzzentrale für die Glarner Bevölkerung stets erreichbar sein; 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. «Insgesamt wird pro Jahr etwa eintausend Mal in der Notfallzentrale angerufen.»
Der Startschuss für die neue Schaltzentrale der Kantonspolizei konnte auf den März vorgezogen werden. «Wir waren damit nicht nur schneller, sondern auch günstiger», führte Bettiga weiter aus. So sei man mit 5,2 Millionen Franken noch leicht unter dem Budget.