„O Tannenbaum, o Tannenbaum“ - die Geschichte des Weihnachtsbaumes

Was wäre heute Weihnachten ohne Weichnachtsbaum. Ob mit farbigen Wachskerzen oder, was in der heutigen Zeit eher im Trend liegt, mit elektrischen und sogar blinkenden Kerzen geschmückt, er darf zur Weihnachtsfeier einfach nicht fehlen.



Es geht nicht ohne: Der Tannenbaum gehört einfach zu Weihnachten (Bildmontage: jhuber)
Es geht nicht ohne: Der Tannenbaum gehört einfach zu Weihnachten (Bildmontage: jhuber)

Es sind aber nicht immer nur die bei uns am meisten verwendeten Tannen, sondern auch Fichten und Föhren oder je nach Geschmack auch ein künstlicher Baum sind während den Weihnachtstagen der meistbeachtete Gegenstand in den Wohnungen.

Der Weihnachtsbaum ab 1508

Im Elsass und im Schwarzwald entstand der Brauch, zu Weihnachten einen ganzen Baum aufzustellen und zu schmücken. Früher war es eher üblich nur einzelne Zweige von Nadelgehölzen mit Papierblumen oder Früchten zu verzieren. Wichtig war dabei aber immer die Farbe grün, den grün steht als Symbolik für die Hoffnung. Erstmals urkundlich erwähnt wurden festlich geschmückte Weihnachtsbäume im Jahr 1508 erwähnt, und zwar schrieb ein Strassburger Bürger „Auff Weihenachten richtett man Dannenbäume in den Stube uff, daran hencket man Rosen aus vielfarbigem Papier geschnitten, Äpfel, Oblaten, Zischgolt, Zucker u.a.“ Dieser Weihnachtsbaum wurde alsdann von Martin Luther und den Reformatoren zum Weihnachtssymbol der Protestanten erklärt. Vor allem die Zünfte begannen im 16. Jahrhundert damit geschmückte Bäume im Inneren ihrer Häuser aufzustellen. „Private Weihnachtsbäume“ war zu jener Zeit eher ein Privileg des Adels. Spätestens ab Mitte des 18. Jahrhunderts hielt der Weihnachtsbaum auch bei den Bürgerlichen Einzug. Erstaunlich ist, dass bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts die katholischen Gebiete dem Brauch des Christbaums eher skeptisch, ja sogar ablehnend gegenüber. So wurde der Protestantismus zu jener Zeit auch gerne als „Tannenbaum-Religion“ verunglimpft. Doch nach und nach freuten sich auch die Katholiken an einen geschmückten Weihnachtsbaum. Nebst den, - wegen der langen Haltbarkeit – beliebten Weisstannen kamen aber auch Buchsbäume, Eiben, Wachholder und sogar Stechpalmen zu weihnächtlichen Ehren. Die Beschaffung der Christbäume wurde in Zeiten der Holznot und der gelichteten Wälder zu einem echten Problem. In alten Frostverordnungen findet man diesbezüglich sogar Vorschriften oder Verbote mit Strafandrohung für „nachhaltige Waldverwüstung“.

Der Weihnachtsbaum heute

Noch immer strahlt er seine Faszination aus. Ob gross ob klein, niemand kann sich dieser Ausstrahlung entziehen, wenn an Heilig Abend erstmals die Kerzen am Baum leuchten und sich das Licht in den vielen bunten Kugeln spiegelt. Der Geschmack von leicht abgebrannten Nadeln – dann wenn die Kerzen zu nahe an den Ästen angebracht wurden – oder der Wunderkerzen bleiben lange über die Weihnachtstage in Erinnerung. Heute kommen die wenigsten der jährlich bis 1,5 Mio Christbäumen welche in der Schweiz verkauft werden, aus den Wäldern. Die Weichnachtstannen werden heute vorwiegend auf maschinell bewirtschafteten, grösseren Wiesenflächen produziert. Bei uns zählt die Nordmanntanne zum absoluten Leader unter den Weihnachtsbäumen. Immer wieder ein Augenschmaus sind auch die reichbeschmückten Blautannen, dem wohl edelsten Weihnachtsbaum. Alle diese Bäume werden aber vor allem durch die glänzenden Kinderaugen aufgewertet, wenn diese erstmals vor dem vom „Christkind“ gebrachten Baum stehen. Alleine diese Freude ist Lohn für die Mühe beim Kauf, beim Schmücken und beim späteren m Entsorgens des nun „ausgedienten“ Weihnachtsbaums.

Jährlich muss die Feuerwehr immer wieder infolge brennender Weihnachtsbäume ausrücken. In den meisten Fällen entstehen solche Brände infolge Unachtsamkeit. Vergessen sie also vor lauter Freude ob den vielen Geschenken nicht, dass es nur wenig braucht, dass so ein Weihnachtsbaum Feuer fängt. Seien Sie also vorsichtig.