Oberurner befasst sich mit den Werten als Wegweiser

Die Oberurner Bundesfeier am Vorabend des 1. August war begünstigt vom schönen Wetter, und so durfte Verkehrsvereinspräsident Roger Fischli eine überaus grosse Anzahl von Besuchern im Hof des Rautischulhauses willkommen heissen. Besonders auffallend war die Anwesenheit von vielen jungen Familien mit Kindern. Zu den Klängen der Musikgesellschaft Oberurnen unter der Leitung von Helmut Fritschi konnten sich die Besucher an der Festwirtschaft mit Speis und Trank eindecken. Der in Oberurnen aufgewachsene Dr. Alfred Noser hielt die 1.-August-Ansprache. Bevor er sich mit dem Thema «Werte als Wegweiser» befasste, verwies er auf seine Wurzeln, die in Oberurnen lägen. Hier sei er aufgewachsen und habe Flügel erhalten. So habe ihn die Musik beflügelt, und als Bub habe er leidenschaftlich Blockflöte und dann Klarinette gespielt. Und gleich zum Beweis ergriff der Redner vorerst eine, dann eine zweite Blockflöte und spielte gekonnt und auswendig ein Musikstück mit dem Titel «Freude».

Die Werte des Lebens

«Welches sind die entscheidenden Werte im Leben eines Menschen und einer Gemeinschaft?» fragte der Redner zu Beginn. Wie entstehen die Werte im Menschen, welche Werte verteidigen wir, und für welche Werte setze ich mich ein? An erster Stelle stehe der Selbstwert mit der Frage: Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? Zu den Werten des Lebens gehört gemäss dem Sprechenden die Freundschaft. «Wichtig im Leben ist, dass jeder Mensch echte Freunde hat.» Weitere Werte im Leben sind Respekt, Takt, Verantwortung und Zivilcourage, aber auch Heiterkeit, Freude, Humor, Gefühle und Kreativität. Schliesslich erwähnte der langjährige Rektor der der Pädagogischen Hochschule St. Gallen auch die Dankbarkeit. «Das bewusste Leben der tiefen Werte in meinem Wertehaus verhilft mit letztlich glücklicher zu sein», fuhr er fort. Was aber zeichne glückliche Menschen aus? «Bei glücklichen Menschen findet man immer tiefe Geborgenheit, spontane Freude an kleinen Dingen und eine grosse Einfachheit.» Am Schluss seiner Rede zitierte Noser eine ganze Reihe von ihm extra für die zuhörenden Besucher formulierten guten Wünsche. Er erntete schliesslich für seine unkonventionelle und frei vorgetragene Ansprache mächtigen Applaus.

Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne hatten die Besucher Gelegenheit, zu den Klängen von Kurt Zwicky und Otto Manhart noch weiter den Kontakt untereinander zu pflegen.