Oberurner genehmigten ihr letztes Budget

In rund einer Stunde haben die Oberurner Stimmberechtigten am Freitagabend zum letzten Mal die Budgets von Ortsgemeinde und Tagwen verabschiedet. Der Kirchenrat erhielt die Kompetenz, Gespräche über engere Zusammenarbeit oder Fusion aufzunehmen.



Die Gemeinde Oberurnen versammelte sich zum zweitletzten Mal. (Bild: archiv)
Die Gemeinde Oberurnen versammelte sich zum zweitletzten Mal. (Bild: archiv)

Eröffnet wurde die mager besuchte zweitletzte Gemeindeversammlung von Oberurnen mit der Jungbürgeraufnahme. Fünf von 18 eingeladenen Jungbürgerinnen und Jungbürgern waren anwesend, acht hatten sich entschuldigt.
Gemeindepräsident Beat Noser konnte mitteilen, dass mit der Genehmigung des Budgets durch den Regierungsrat im nächsten Frühling auch der zweite Teil der Dorfstrassensanierung in Angriff genommen werden könne. Ferner war zu erfahren, dass die alte Trafostation an der Adlerstrasse durch einen Neubau ersetzt werden muss. Dank der regen Bautätigkeit in den letzten Jahren und dem Bezug der Alterswohnungen zählte Oberurnen am 30. September 1956 Einwohnerinnen und Einwohner.
Elsbeth Fischli, Präsidentin der Schulkommission, informierte, dass die Gesamtschülerzahl im Vergleich zum Vorjahr praktisch gleich geblieben ist. Zwei Klassen mussten wieder als Mischklassen geführt werden, in denen jedoch Entlastungslektionen angeboten werden. Im Kindergarten hingegen ist in den nächsten vier Jahren mit 24 bis 34 Kindern mit sehr grossen Kindergartenjahrgängen zu rechnen.

Defizitäres Budget 2010

Das Budget 2010 der Ortsgemeinde rechnet mit einem Rückschlag von 27‘200 Fr., der hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass erstmals auch das Budget der Schulgemeinde enthalten ist. Budget sowie der gleichbleibende Steuerfuss von 18 Prozent wurden diskussionslos gutgeheissen. Ebenso einstimmig passierte der Voranschlag 2010 des Tagwens.
Am Schluss der Versammlung machte Louis Müller, unterstützt durch Heinrich Stucki-Schwitter, auf das neue Wasserreglement von Glarus Nord mit den massiv erhöhten Gebühren aufmerksam. Er bat die Anwesenden, das Reglement zu studieren, um an der Gemeindeversammlung Glarus Nord vom nächsten Jahr nicht überrascht zu werden.

Pfarrer möchte bleiben

Keine Diskussion zum Budget 2010 und zum Steuerfuss gab es auch an der anschliessenden katholischen Kirchgemeindeversammlung unter dem Vorsitz von Hubert Stucki-Steiner. Der Voranschlag rechnet mit einem Mehraufwand von rund 15‘000 Franken.
Für die neue Amtsperiode ab 2010 werden Stucki sowie Felix Noser-Müller nicht mehr antreten und auch die Pfarrsituation könnte sich ändern. Pfarrer Thomas Rellstab gab bekannt, dass er überraschend nach Domat Ems hätte versetzt werden müssen, sich aber gegen einen überstürzten Wegzug zur Wehr setzte. Es gefalle ihm gut in Oberurnen und er würde gerne noch etwas hierblieben. Da sich aber im Zusammenhang mit der Gemeindefusion im Glarner Unterland die Pfarrsituation doch ändern könnte, ersuchte der Rat um die Kompetenz, Gespräche mit benachbarten Kirchgemeinden betreffend einer engeren Zusammenarbeit oder gar einer möglichen Fusion zu führen. Diese wurde denn auch diskussionslos erteilt.