Wer in seinem Garten keinen Platz für einen stattlichen Apfel-, Birnen- oder Kirschbaum hat, der muss auf all dies aber nicht verzichten. Es gibt auch für kleine Gärten und sogar für Topfgärten auf Balkon und Terrasse hübsche Obstarten und -sorten, die klein bleiben und trotzdem reichlich Früchte tragen.
Erntespass im Hausgarten
Der Sommer beginnt mit einem Klassiker: den Erdbeeren. Aber auch einzelne Gehölze bilden zu dieser Jahreszeit bereits Früchte. Manchmal muss man nur genau hinschauen: Im Garten tragen im Juli und August beispielsweise mittelgrosse Sträucher wie die Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) oder die Kornelkirsche (Cornus mas) kleine rote und schwarzrote Früchte. Die Sträucher wachsen bereits in vielen Gärten, denn sie werden oft wegen ihrer schönen und frühen Blüte und der Herbstfärbung gepflanzt - dass ihre Früchte saftig und essbar sind, wissen jedoch nur wenige. Aus ihnen kann man beispielsweise feine Konfitüre zubereiten.
Zweidimensionale Obstgehölze
Weitaus bekannter sind hingegen Beerensträucher wie Johannisbeere und Stachelbeere (Ribes), Himbeere oder Brombeere (Rubus). Diese kleinen Büsche sind pflegeleicht, beanspruchen im Garten nur wenig Platz und können auch in grösseren Töpfen gedeihen. Einige fühlen sich sogar in halbschattigen Lagen wohl. Je nach Sorte lassen sich ihre Früchte bereits im Frühsommer ernten. Heidelbeer- oder Preiselbeersträucher (Vaccinium) bevorzugen kalkarme Böden bzw. humusreiches Topfsubstrat und bleiben je nach Sorte klein und kompakt. Wenig Platz benötigen auch Obstgehölze, die als Spalier gezogen wurden, so zum Beispiel aus dem breiten Sortenspektrum von Apfel, Birne, Pflaume, Pfirsich oder Aprikose. Durch seinen strengen und schmalen Wuchs ist Spalierobst nicht nur Platz sparend, sondern jede Frucht bekommt so auch besonders viel Licht und kann ideal ausreifen. Der grosse Vorteil von Spalierobst ist ausserdem, dass man es wunderbar zur Wandbegrünung oder mit einem Gerüst als Raumteiler im Garten nutzen kann. Es verschönert triste Haus- oder Garagenwände oder bildet einen grünen Hintergrund für den Sitzplatz am Haus. Eindrucksvoller Fassadenschmuck sind auch fruchttragende Kletterpflanzen wie der Echte Wein (Vitis) oder die Kiwi (Actinidia), deren Früchte im September bzw. Oktober reif sind.
Obstzwerge für den Topfgarten
Für kleine Gärten oder einen Topfgarten kommt ausserdem Zwergobst in Frage. Zwergobstbäume werden häufig nur 1,5 Meter hoch, tragen aber normal grosse Früchte. Es gibt sie als Miniatur-Bäumchen mit Stamm und kleiner kugeliger Krone oder, von unten bis oben beastet, als schlanke Säule. Zwergformen gibt es inzwischen von fast allen bekannten Obstgehölzen, wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume oder Pfirsich. Alle Arten sollten möglichst sonnig stehen. Das Beste: Sie können jetzt noch einen Baum mit Äpfeln kaufen, dann trägt er garantiert auch im nächsten Jahr Früchte. Wächst das Bäumchen auf der Terrasse oder dem Balkon im Topf, ist es wichtig, dass das Pflanzgefäss möglichst gross ist. Wie bei allen anderen Gehölzen, die im Topf gezogen werden, muss das Pflanzgefäss ein Loch im Boden haben, damit überschüssiges Wasser gut abfliessen kann. So kann der Ballen im Sommer ausreichend Giesswasser speichern, ohne unter Staunässe zu leiden, wenn es viel regnet.
