OCHSNER SPORT Tennis Open – In der Gunst der Tennisgötter

Der König von Mollis ist zurückgekehrt, Raphael Lustenberger sitzt verdient zum dritten Mal auf dem Glarner Tennisthron. Doch nicht nur die Königskategorie bot einzigartige Partien: Sämtliche Tableaux waren so breit besetzt wie noch nie und haben es verdient, in die Geschichte des Tennis Open Mollis einzugehen. Die Turnierleitung zieht ein positives Fazit.



Ein erfolgreicher Abschluss des diesjährigen OCHSNER-SPORT Tennis Open. (Bild: zvg)
Ein erfolgreicher Abschluss des diesjährigen OCHSNER-SPORT Tennis Open. (Bild: zvg)

Mit seinem dritten Triumph im Molliser Alpensand zieht der Innerschweizer Raphael Lustenberger in der Ruhmeshalle des Glarner Tennisturniers mit dem legendären Tschechen Jiri Lokaj gleich, welcher das Tennisturnier Mitte der 00er-Jahre dreimal gewinnen konnte. Dennoch ist es schwierig, die beiden Leistungen, so ausserordentlich sie beide sind, miteinander zu vergleichen und gegenseitig abzuwägen: Während Lokaj seine Triumphe ungefährdet und gleich dreimal in Serie erringen konnte, gewann Lustenberger seine drei Teilnahmen in Zeiten der quantitativen Expansion und einer nie dagewesenen qualitativen Dichte. Diese Annahme konnte spätestens dann verifiziert werden, als sich der Schwanengesang Jiri Lokajs im Jahr 2009 als kurz (Aus in Runde 1) erwiesen hatte und der einstige Held sang- und klanglos aus der Molliser Turniergeschichte gefallen ist. They shall never come back – eine Weisheit, welche auch hier zutreffend ist.

Der Dominator des Tennis Open


Mit der erneuten Teilnahme und dem dritten Sieg am Glarner Tennisturnier haben die Tennisgötter mit Raphael Lustenberger dem OCHSNER SPORT Tennis Open nun endgültig jenen Helden gegeben, welcher Jiri Lokaj im vergangenen Jahrzehnt für den damaligen Hefti-Sport-Cup gewesen ist. Kein anderer Spieler hat das Turnier jeweils derart stark geprägt wie die beiden Seriensieger. So werden die kommenden Austragungen immer unter der Prämisse gewichtet, ob der Dominator, der grosse Held und Günstling der Tennisgötter einmal mehr einen Anlauf nehmen würde, um die Siegesehren eines der renommiertesten und hochwertigsten Schweizer Tennisturniere erringen zu können.

Herausragende Leistungen bei schwierigen Verhältnissen

Der dritte Triumph wurde Lustenberger jedoch nicht geschenkt, hatte er in seiner Tableauhälfte die formstarken Muhamed Fetov und Titelverteidiger Martin Vacek aus dem Weg zu räumen. Beide hatten ihre Vorrundenpartien deutlich und eindrücklich gewonnen. Dennoch war Lustenberger in den jeweiligen Partien zu stark, seine Leistungen zu konstant, sein Auftreten zu unwiderstehlich. Sämtliche Siege, auch derjenige im Final gegen die Turniernummer 1, Yannick Thomet (N2 13), waren hoch verdient, dem Sieg mehr als würdig.

Yannick Thomet hatte sich im Halbfinal gegen die erst 15-jährige Turnierüberraschung Raphael Baltensperger durchgesetzt, welcher am Samstagabend im Viertelfinal in einem denkwürdigen, über drei Stunden andauernden Dreisatzspektakel den an N2 (25) klassierten Nikolai Haessig niederringen konnte. Möglich, dass Baltensperger durch seine Leistungen ins Visier der Tennisgötter geraten und diese dereinst Grosses mit ihm vorhaben – vor allem am Molliser Tennisturnier.

Andere Tableaux fair, spannend und mit guter Glarner Beteiligung

Auch in den anderen Tableaux boten die Glarner gute Leistungen: Zu nennen sind der Halbfinaleinzug von Sämi Lang im Aktiventableau R3/R5 sowie das reine Glarner Finale bei den Herren R6/R9, in welchem der Ennendaner Roman Kaufmann sowie Patrick Faoro vom Tennisclub Mollis den Sieg unter sich ausmachten. Kaufmann behielt gegen den aufstrebenden Faoro jedoch die Oberhand und sorgte mit 6:4/7:5 für den einzigen Glarner Sieg am diesjährigen Tennis Open. Bei den Jungsenioren waren es Jürg Baur auf dem zweiten Platz der Gruppenspiele R4/R6 hinter Sieger Roger Gabathuler sowie der der Molliser Felice Serra im Finale des R7/R9 Tableaus, welche die Fahne des Glarner Tennissports aufrecht hielten.

Die Gunst der Tennisgötter und ein positives Fazit

Die Turnierleitung darf auf eine gelungene, äusserst ruhige und in Anbetracht der Wetterprognosen durch Petrus überaus begünstigte 17. Austragung des Tennis Open Glarnerland zurückblicken. Ob die besonderen Umstände, welche vor allem in diesem Jahr herrschten, durch Glück, wie von vielen gemutmasst wurde, gemeistert werden konnten, ist jedoch fragwürdig: Hätte man diese nämlich frühzeitig als Vorwand eines Scheiterns genommen, hätte die 17. Austragung des Tennis Open nicht stattfinden können. Die siebte Austragung als OCHSNER SPORT Tennis Open wäre letztlich als das verflixte Turnier in die Turnierannalen eingegangen.

Das Resultat ist jedoch ein anderes: Die zahlreichen Helferinnen und Helfer haben sich zu keinem Zeitpunkt entmutigen lassen, sondern leisteten entschlossen und unerbittlich ihren Anteil daran, dass die Tennisgötter und Petrus insbesondere es als verdient erachteten, dieses Turnier durchführen zu können. Noch vergeht beinahe ein Jahr, ehe die nächste Austragung des OCHSNER SPORT Tennis Open beginnen wird – doch in Anbetracht der diesjährigen Challenge kann mit äusserster Bestimmtheit gesagt werden: Sie wird beginnen.