Ökonomie versus Würde des Patienten



Leserbrief zu den Regierungsratswahlen (zvg)
Leserbrief zu den Regierungsratswahlen (zvg)

Eine nachhaltige Gesundheitspolitik bedingt strategisches Denken und eine profunde Kenntnis der wirtschaftlichen und strukturellen, aber auch der kulturellen und sozialen Faktoren in unserem Kanton.

Die aktuelle Coronapandemie führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, nicht nur im Gesundheitswesen gut aufgestellt zu sein. Die Pandemie belastet heute unsere Gesundheit und unsere Finanzen. Morgen werden sich die Auswirkungen der Pandemie in steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen und in den Sozialwerken niederschlagen.

Die Pandemie wird den Pflegenotstand im Gesundheitswesen verschärfen. Dies nicht nur in unserem Spital, sondern auch in unseren Altersheimen. Mit unangenehmen Folgen für uns als Patienten und Patientinnen und Bewohnende dieser Institutionen.

Als Regierungsrat wünscht sich der Hausarzt jemanden, der diese Not erkennt und angemessen auf die Probleme in diesen sensiblen Bereichen reagiert. Dies aber nicht nur mit ökonomischer Kalkulation und zweckrationiertem Denken, sondern unter Einbezug sozialer und ethischer Aspekte. Jemanden, der im Gesundheitswesen nicht nur das Einsparpotenzial sieht, sondern das immense Potenzial zum Wohle unserer Bevölkerung. Jemanden, dem die Würde des Patienten und der Patientinnen wichtiger ist als ein ökonomisches Korsett.

Ich traue Markus Heer zu, dieser Jemand zu sein. Er kann diese wichtige ethische und soziale Note in den Regierungsrat einbringen. Bei Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Hausarzt, oder?

Dr.med. Rodolfo Slongo, Hausarzt Niederurnen