OeME-Tagung zum Motto «Lokale Initiativen stärken»

Am Dienstag, dem 20. September, tagte die Kommission für Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Glarus. Die Aktualität der weltweit angesiedelten Hilfsprojekte des Hilfswerks der Evangelisch-reformierten Kirchen Schweiz (HEKS) im Angesicht der vielfältigen humanitären und ökologischen Krisen standen dabei im Fokus.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Die Landeskirche hatte Karl Heuberger von HEKS eingeladen, der von Pfarrerin Martina Hausheer-Kaufmann begrüsst und vorgestellt wurde. Heuberger ist langjähriger Experte für Entwicklungsarbeit in Lateinamerika und Afrika bei HEKS und vertraut mit landwirtschaftlichen Themen und Wasserversorgung. Sein persönliches Leitmotiv bei allen Projekten, so Heuberger während des Vortrags, sei nicht nur der Kampf gegen die Armut und das schnelle Leisten von Nothilfe. Die Würde jedes Menschen und Beziehungen auf Augenhöhe seien essenziell wichtig, damit Hilfe dort ankäme, wo sie gebraucht werde. Die Partnerorganisationen von HEKS in Lateinamerika und Afrika seien dementsprechend sorgfältig ausgewählt. Meistens bekämen kleinere und lokale Hilfsorganisationen Unterstützung, die sehr nah bei den Menschen arbeiteten und damit direkt wirken könnten.

Karl Heuberger führte aus, dass die Vorboten der Klimakrise – wie zum Beispiel Überflutungen und Dürren, die dieses Jahr auch teilweise in der Schweiz erlebbar waren – das Instrumentarium der Hilfsorganisationen überfordern könnten. Die bei akuten Katastrophen geleistete Nothilfe und die darauffolgende Entwicklungshilfe bekämpfe nur die Symptome einer Krise, jedoch nähmen die Ursachen dafür stetig zu: Durch die Klimakrise bedingte Extremwettersituationen, Kriege und daraus resultierende Flüchtlingsströme und der Verlust an Biodiversität und Ökosystemen, wie beispielsweise durch die Abholzungen im Amazonasgebiet. Der Einsatz und die Initiative von den Kirchen und besonders den Kirchgemeinden beinhalteten ein grosses Potenzial zur Bekämpfung dieser Ursachen, das unbedingt genutzt werden solle. «Es ist eine Spezialität von Kirchen, dass sie von relevanten Themen überzeugen kann. Wir sollten uns für die Ziele einsetzen», so Heuberger.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine angeregte Diskussion der Teilnehmenden statt. Beim anschliessenden reichhaltigen Apéro wurde diese vielfach weitergeführt.