Offen für das Neue

An der diesjährigen Generalversammlung des Glarner Heimatschutzes im Hänggiturm in Ennenda wurde Fridolin Beglinger nach 40-jähriger Tätigkeit im Vorstand mit grossem Applaus verabschiedet. Neu in den Vorstand wurde Lando Rossmaier, Architekt aus Ennenda, gewählt. Zu diskutieren gab an der Versammlung der kürzliche Regierungsratsbeschluss, die Inventarisation der Kunstdenkmäler nicht mehr weiterzuführen. Es wurde eine entsprechende Petition an den Regierungsrat verabschiedet.



Offen für das Neue

Es war an diesem Samstag recht kühl, wenn nicht sogar kalt im Hänggiturm, als der Präsident des Glarner Heimatschutzes, Thomas Aschmann, die erfreulicherweise zahlreich erschienenen Mitglieder begrüssen konnte. «Ich bemühe mich, die heutige Hauptversammlung so speditiv wie möglich durchzuführen, um Sie nicht allzu lange frieren zu lassen.» Der Präsident kam in seinem ausführlichen Jahresbericht auf einige Themen, welche zurzeit aktuell sind zu sprechen. Unter anderem die geplante Restaurierung beim Kunsthaus, dem Zwickyhaus in Mollis, oder dem Güterschuppen in Glarus.

Ein Regierungsratsbeschluss gibt zur Diskussion Anlass


Am Ende der speditiven Versammlung wurde eingehend, aber stets fair über den kürzlich gefällten Entscheid der Glarner Regierung die Inventarisation der Kunstdenkmäler nicht mehr weiterzuführen, diskutiert und debattiert. Dieser Entscheid der Regierung fand bei den anwesenden Mitgliedern kein Verständnis und der Präsident erklärte, dass bereits eine Petition ausgearbeitet und den Anwesenden zur Unterschrift vorgelegt wurde. Bis zum heutigen Datum haben über 200 Personen diese Petition unterzeichnet. In dieser Petition wird verlangt, dass die Inventarisation der Kunstdenkmäler (Band 1 bis 3) ohne Unterbruch fertigzustellen sei, sodass nach Abschluss aller Arbeiten jeder Kantonsteil (Nord, Mitte und Süd) in einem separaten Kunstdenkmälerband erfasst ist.

Verabschiedung von Fridolin Beglinger


Feierlich wurde es bei der Verabschiedung von Fridolin Beglinger aus dem Vorstand des Glarner Heimatschutzes. Er war während 40 Jahren aktives Mitglied im Vorstand und davon viele Jahre ihr Präsident. Vor zwei Jahr ist er als Präsident zurückgetreten, aber noch weiter als wertvolles Mitglied im Vorstand verblieben. «Wir hatten heute noch eine Vorstandssitzung, in welcher auch Fridolin Beglinger noch einmal teilnahm. Dies leider zum letzten Mal, aber wir danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz während den verflossenen Jahren.» Der amtierende Präsident Thomas Aschmann übergab ihm zum Abschied einen schönen Blumenstrauss und die Anwesenden dankten ihm mit einem kräftigen Applaus. In seiner kurzen Rede nahm Beglinger Bezug auf die Aufgaben des Heimatschutzes und betonte, dass sein Slogan stets war: «das gute Alte erhalten und das gute Neue gestalten». Wobei die Betonung stets auf «gut» Bezug nahm. Das Spannungsfeld zwischen alt und neu sei für ihn immer eine Motivation und eine Herausforderung gewesen. «Bei aller Liebe zum Alten, wir müssen offen sein für das Neue.» Als Nachfolger wählte die Versammlung Lando Rossmaier, Architekt aus Ennenda, welcher sich sehr sympathisch den Mitgliedern kurz vorstellte und dann auch einstimmig gewählt wurde.

Im Anschluss an die Versammlung begaben sich die Mitglieder auf eine Exkursion nach Ennenda, wo verschiedene alte Brunnen besichtigt wurden, bevor es wieder zurück in den Hänggiturm zu einem wohlverdienten Apéro ging.