"Liebe Glarnerinnen und Glarner
Grundsätzlich halte ich es nicht für opportun, dass über private Angelegenheiten öffentlich Rechenschaft abgelegt wird. Nachdem nun aber die Boulevardpresse mein Privatleben zum nationalen Ereignis hoch stilisiert und sich offenbar auch im Glarnerland die Gerüchte überschlagen, möchte ich Ihnen folgendes mitteilen.
Ich habe mich Ende Januar, also rund eine Woche vor den Nationalratswahlen, dazu entschieden, mich von meiner Frau zu trennen. In solchen Situationen - selbst während eines Wahlkampfs - gehört eine Information der Öffentlichkeit nicht zu den ersten und wichtigsten Schritten. Es entsprach denn auch dem Wunsch meiner Frau, dies vorerst nur unseren Kindern und dem engsten Familienkreis mitzuteilen.
In meinem Wahlkampf konnten Sie folgende Aussage lesen: „Als Glarner und vor allem als Familienvater habe ich den Ehrgeiz, das Umfeld, in dem wir leben und in dem unsere Kinder aufwachsen, aktiv mitzugestalten.“ Sie können versichert sein, dass genau dies auch in Zukunft eine meiner wesentlichen politischen Motivationen sein wird. Und auch für mich privat wird in Zukunft die Rolle des Familienvaters weiterhin zu meinen wichtigsten Aufgaben gehören.
Tatsache ist im übrigen, dass ich nach wie vor zu Hause bei meiner Familie wohne und nun von hier aus eine Wohnung suchen werde. Alle weitergehenden Interpretationen entstammen der Dynamik von Gerüchten. Sie werden Verständnis dafür haben, dass auch neugewählte Nationalräte ihre privaten Beziehungsprobleme nicht öffentlich im Detail darlegen wollen. Wir möchten unsere Trennung im Interesse unserer Kinder möglichst in Ruhe vollziehen. Ich bin Ihnen dankbar, wenn Sie dies akzeptieren und unsere Privatsphäre anerkennen."
Martin Landolt, Nationalrat