Offiziere und Unteroffiziere auf den Spuren von General Suworow

Der Jahresrapport 2022 der Mechanisierten Brigade 11 führte in die hinterste Ecke des Sernftales, genauer gesagt auf den Schiessplatz Wichlenalp. Offiziere und Unteroffiziere der Brigade 11 wanderten mit Start in Elm auf den Spuren von General Suworow auf die Wichlenalp, wo sie vom neuen Kommandanten Brigadier Gregor Metzler herzlich begrüsst wurden. Rund 90 Gäste aus Politik, Armee und Wirtschaft nahmen am Jahresrapport teil. Als Höhepunkt erlebten sie am Nachmittag eine spektakuläre Einsatzübung des Mechanisierten Bataillons 29 mit scharfer Munition.



Jahresrapport 2022 der Mechanisierten Brigade 11 auf der Wichlenalp in Elm (Bilder: hasp)
Jahresrapport 2022 der Mechanisierten Brigade 11 auf der Wichlenalp in Elm (Bilder: hasp)

Der eigentliche Prolog zum Jahresrapport 2022 bildetet der Marsch des gesamten Kaders der Mechanisierten Brigade 11 exakt auf demselben Weg, den damals der russische General Alexander Wassiljewitsch Suworow im Jahre 1799 auf seinem Feldzug über die Alpen mit rund 21 0000 Soldaten begangen hatte, und dabei rund 2000 Soldaten und 300 Lasttiere verlor. Stetig ansteigend ging es vom Parkplatz bei den Sportbahnen in Richtung Schiessplatz Wichlenalp. Unter die Bataillone hatten sich auch einige Gäste gesellt, die gemeinsam mit der Truppe diesen Auftakt geniessen wollten. Auf Wichlen angekommen, wurden sie vom neuen Kommandanten der Mechanisierten Brigade 11, Brigadier Gregor Metzler mit militärischem Grusse herzlich empfangen.

Glarner sind sich der Bedeutung der Armee bewusst

Nach dem Einzug der Standarte und der Meldung von Brigadier Gregor Metzler an Divisionär Willy Brülisauer überbrachte Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, Vorsteher des Departements «Sicherheit und Justiz» des Kantons Glarus, die Grüsse der Kantonsregierung. Seine mit Humor gespickte Ansprache wurde von den Angehörigen der Mech Br 11 begeistert aufgenommen. Die Bedeutung der Armee für einen Gebirgskanton könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, meinte Regierungsrat Bettiga. «Unsere Berge haben uns geformt. Was uns Glarner besonders auszeichnet ist die Nähe zum Militär. Das sehe man jeweils auch bei Abstimmungen rund um unsere Armee, und von denen hätte es schon einige gegeben. Seit 1989, dem Jahr des Mauerfalls in Berlin, hätte es sechs Volksabstimmungen im Zusammenhang mit unserer Armee gegeben, unter anderem die Initiative «Schweiz ohne Armee oder die letzte «Aufhebung der Wehrpflicht». Zum Glück liess sich das Schweizer Volk von diesen Armeegegnern nicht hinter das Licht führen. Beide Male wurden die Initiativen gegen unsere Armee, obwohl sie seit jeher hervorragend Dienste für Land und Volk leistet, vom Stimmvolk mit aller Deutlichkeit abgeschmettert. Der Kanton Glarus sei bekannt dafür, dass er sehr armeefreundlich sei, und das sei schon immer so gewesen. Die modernen Ausbildungsanlagen auf der Wichlenalp würden regelmässig von Truppen aus der ganzen Schweiz für die Ausbildung genutzt. Als Gastgeber sei er sich der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Effekte voll bewusst. Gebirgsregionen seien auch regelmässig von Naturereignissen betroffen. Die Armee könne jederzeit Nothilfe leisten, mit den zahlreichen Genie- und Rettungsmitteln sei die Armee auch die kantonale Reserve, wenn die üblichen Mittel ausgeschöpft seien.

Ereignisreiches Dienstjahr für die Mech Br 11

In seinem Rückblick auf das Dienstjahr 2021 durfte Brigadier Metzler auf ein ereignisreiches Dienstjahr zurückblicken. Der Jahresrapport diene unter anderem dazu, auf den Stand der Erfüllung der Vorgaben zu blicken und Lehren daraus zu ziehen. Einige Bataillone und die Artillerie-Abteilung 16 hätten ihre Dienstleistungen bereits absolviert. So schreibt er in der Einladung zum Jahresrapport 2022: «Im vergangenen Jahr hatten die Truppen viel geleistet. Sämtliche Bataillone und die Artillerieabteilung haben gemäss den klar definierten Zielvereinbarungen ihre Ausbildung auf den aktuellen Stand gebracht». Der heutige Jahresrapport werde etwas anders gestaltet und sei voll und ganz dem Krieg in der Ukraine gewidmet. In seinen ausführlichen Erklärungen und Einschätzungen zur aktuellen Lage im Zusammenhang mit dem brutalen, absolut sinnlosen Krieg, den der russische Staatspräsident Putin in Eigenregie gegen die Ukraine führt, ist eine Standortbestimmung der Schweizer Armee, insbesondere der Mech Br 11, in Anbetracht der gefährlichen Lage notwendig. Brigadier Metzler sprach unter anderem über bestehende Konzepte für die Modernisierung der Schweizer Armee, begründetet die dringlichen und schnelle Anschaffungen, unter anderem jene des neuen Kampfflugzeuges F-35A. Ebenso war die Zukunft der Bodentruppen ein Thema. Es ist höchste Zeit, die Schweizer Armee zu modernisieren und sie den heutigen Anforderungen anzupassen. Abschliessend bedankte sich Brigadier Metzler bei den Angehörigen de Mech Br 11. Anhaltender Applaus war das untrügliche Zeichen dafür, dass die Worte von Brigadier Metzler bei der Truppe angekommen waren.

Spektakuläre Einsatzübung am Nachmittag

Nebst dem üblichen Rahmenprogramm erhielten die 800 Kader und rund 90 Gäste einen Einblick in die Ausbildung der Truppe. Das Mechanisierte Bataillon 29 absolviert zurzeit einen sogenannten Schiess-WK auf den Schiessplätzen Hinterrhein und Wichlenalp. Als krönender Abschluss eines in jeder Beziehung gelungenen Jahresrapports 2022 erfolgte das Highlight des Tages mit einer eindrücklichen, spektakulären Einsatzübung mit dem Mechanisierten Bataillon 29 mit scharfer Munition.

«Strike hart – and win»

Die Mechanisierte Brigade 11 ist ein mechanisierter Grossverband des Heeres der Schweizer Armee und umfasst zirka 6000 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere. Zusammen mit den Mechanisierten Brigaden 1 und 4 hat sie den Hauptauftrag zur Verteidigung der Schweiz und ihrer Bevölkerung. Die Brigade setzt sich zusammen aus dem Brigade Stabs-Bataillon 11, dem Panzer-Bataillon 13, den Mechanisierten Bataillons 14 und 29, dem Panzer-Sappeur-Bataillon 11, dem Aufklärungs-Bataillon 11 sowie der Artillerie-Abteilung 16. Das Motto der Mechanisierten Brigade 11 lautet «Strike hart – and win!», gleichbedeutend mit «Schlage hart zu – und gewinne!»