Ohne «Goldigen» geht Glarus baden

Die Parteiversammlung der SP Ortssektion Glarus hat im Vorfeld der anstehenden Gemeindeversammlung im Gesellschaftshaus Ennenda stattgefunden. Zur Diskussion über die Jahresabschlüsse war Gemeinderat Markus Schnyder eingeladen.



Das Freibad «Goldigen» ist ein Standortfaktor und ein zentrales Angebot für das gesellschaftliche Leben. Die SP ruft insbesondere Badgeäste, Familien und Jugendliche dazu auf, an der Gemeindeversammlung teilzunehmen und dem Verpflichtungskredit von 4,8 Millionen Franken zuzustimmen (Bild: zvg)
Das Freibad «Goldigen» ist ein Standortfaktor und ein zentrales Angebot für das gesellschaftliche Leben. Die SP ruft insbesondere Badgeäste, Familien und Jugendliche dazu auf, an der Gemeindeversammlung teilzunehmen und dem Verpflichtungskredit von 4,8 Millionen Franken zuzustimmen (Bild: zvg)

Die SP legt ihren Fokus auf eine möglichst hohe Beteiligung der Stimmbürgerinnen und -bürger an der Gemeindeversammlung, um das gesellschaftlich hochrelevante Angebot rund um das Freibad «Goldigen» nachhaltig sicherzustellen. 

Ein Freibad ist ein Standortfaktor 

Der Aufmarsch an der Gemeindeversammlung vom 25. November 2022 und die zahlreichen, zum Teil tief ins Detail greifenden Voten haben gezeigt, dass dank Mobilisierung selbst ein gut ausgearbeitetes Projekt unter Druck kommt – also an einer Gemeindeversammlung von einem kleinen, aber energischen Teil der Bevölkerung zurückgewiesen oder sogar abgelehnt wird, auch wenn es sich um ein Angebot handelt, das für die Standortqualität sowie das gesellschaftliche Leben zentral ist – wie das Freibad «Goldigen». 

Mobilisierung funktioniert 

Die SP Ortssektion Glarus ist überzeugt: Die Mobilisierung funktioniert auch umgekehrt. Sie ruft deshalb insbesondere die Gäste des Freibads «Goldigen», Familien und Jugendliche dazu auf, an der Gemeindeversammlung vom 2. Juni 2023 um 19.30 Uhr in der Turnhalle Buchholz in Glarus teilzunehmen, und bei Traktandum 9 dem Verpflichtungskredit von 4,8 Millionen Franken unverändert zuzustimmen. Die vermeintlich billigeren Varianten lassen keine nachhaltige Entwicklung für «Goldigen» zu – also ohne Sicherheitsmängel und damit die Schliessung oder ohne hohe Ausgaben für ein Flickwerk von Folgemassnahmen in Kauf zu nehmen. 

Das Interesse für die Gemeinschaft im Fokus 

Das Freibad «Goldigen» ist das einzige seiner Art in der ganzen Region. Es lockt Menschen aus der Gemeinde Glarus ebenso wie Gäste aus den Nachbarsgemeinden und den Nachbarskantonen an. Es ist gleichzeitig ein Treffpunkt, ein Erholungsort und ein Ort für Bewegung und Gesundheit. Auch das kleinere Freibad «Ygruben» ist beliebt und muss sich früher oder später einer Sanierung stellen. Das Angebot der beiden Bäder unterscheidet sich stark voneinander. Deshalb macht ein Ausspielen der Sanierungsbudgets für die beiden Bäder keinen Sinn. Im Gegenteil: Würde nur «Ygruben» saniert, stünde künftig ein deutlich kleineres Angebot bereit, da «Goldigen» ohne Sanierung die nächste Saison kaum überstehen würde. Bei einer Zustimmung hingegen sind die Bauarbeiten von Herbst 2023 bis Frühling 2024 geplant, um pünktlich zur Saison 2024 eröffnen zu können. 

Weiter Traktanden an der Gemeindeversammlung 

Den weiteren Geschäften an der Gemeindeversammlung vom 2. Juni 2023 stimmt die SP grundsätzlich zu. Ein grosses Augenmerk ist aber auf die Jahresrechnungen zu richten. So erwirtschaften die Technischen Betriebe Glarus jährlich um die 2 Millionen Gewinn, dessen Verwendung zu Gunsten der Bevölkerung geprüft werden sollte. Bei den Alters- und Pflegeheimen sieht der Abschluss zwar gut aus, allerding führt der Fachkräftemangel zu einem tieferen Angebot und damit zu Transferzahlungen für auswärtige Platzierungen. Und schliesslich ist das Defizit der Gemeinderechnung nicht zuletzt auf Steuersenkungen zurückzuführen, vor deren Auswirkungen die SP bereits vor dem entsprechenden Entscheid der Gemeindeversammlung gewarnt hatte.