Originelles und Kreatives im Comptoir Ennenda

Exakt in die Zeit des Schenkens fällt die Ausstellung mit Stoffen und origineller Mode, die im Comptoir Ennenda – im Obergeschoss der «Baumwollblüte» an der Fabrikstrasse – angeboten ist. Wer sich mit «Schärlistoff», BabaSI-Modellen, Dessins, gedruckten Stoffen nach alten Motiven aus dem Freulerpalast, dem Charme natürlicher Produkte und einer Prise Textilgeschichte auseinandersetzen will, ist im Comptoir am richtigen Ort.



Originelles und Kreatives im Comptoir Ennenda

Szenenkenner werden sich eventuell noch an eine ganz besondere Modeschau im Ennendaner «Hänggiturm» erinnern. Mit nachgedruckten historischen Mustern aus den Jahren 1830 bis ungefähr 1840 entstand ein neuer glarnerischer Stoff, der unter dem Begriff «glarner-art» seit dem September dieses Jahres sorgsam und sachkundig vermarktet wird. Ein Teil der damaligen Kollektion und verschiedenartig bearbeitete Stoffe sind im OG der «Baumwollblüte» – im sogenannten Comptoir – auf erfrischende Art präsentiert. Ruth Kobelt-Jenny hat mit viel Kunstsinn und der spürbaren Liebe zum Detail gar vieles so zusammengestellt, dass neue Kreationen, Einzelanfertigungen, aus Sylkin gearbeitete Modelle, Bettwäsche mit einzigartig schönen Geweben und in angenehmen Farbtönen gut erfassbar sind. Mit dieser Kollektion will man von Massenprodukten bewusst Abstand nehmen und den sehr fordernden Weg zum Designerkleid aus Bettwäschestoff aufzeigen. Es fällt bald auf, dass die kleidsamen Modelle für alle Altersstufen und Grössen gefertigt werden können, dass der Tragkomfort hoch und die Stoffqualität gar hautfreundlich ist. Ruth Kobelt steuert mit den Comptoir-Hosen, Shirts und Schmuck originell Gefertigtes bei. Erika Schneider, Modistin und Künstlerin, hat die BABaSI-Kollektion geschaffen und zeigt damit auf, dass sorgsam Gewobenes im gehobeneren Designbereich durchaus seinen Platz hat. Gleiches gilt für die Nachtwäsche aus dem Wäbiladen. Und wenn inskünftig unter Designern von Comptoir-Hosen, glarner-art oder Schärlistoff gesprochen wird, ist der Durchbruch gelungen.

Der Schärlistoff verdankt seinen Namen der besonderen Webtechnik, bei der mit zwei Kettlagen die Musterung einen plastischen Effekt gewinnt. Jedes Muster fällt anders aus. Dieser Stoff wird übrigens in der seit 1808 bestehenden Daniel Jenny & Co. in Haslen – bekannt durch ihre Eigenkreationen, ideenreiches und sorgsames Entwickeln und die Weberei – unter anderem für arabische Kunden fabriziert und in speziellen Unternehmen veredelt. Der Stoff eignet sich auch für Vorhänge, Tischwäsche und Kleider. Die glarnerischen Produkte und deren Fertigungstechniken werden durch den Verkauf in Aarburg und Zürich weit herum bekannt gemacht. Ein Besuch der Aussstellung in Ennenda ist auf alle Fälle bis zum Ende dieses Jahres und wohl auch darüber hinaus zu den gewohnten Ladenöffnungszeiten möglich.