Es waren die letzten Ferien meines Aufenthaltes in Irland. Deshalb habe ich diese freien Tage genutzt, um noch etwas von Irland zu sehen und um mein Gastland bei schönem Wetter am Strand nochmals in vollen Zügen zu geniessen. Irland zeigt sich nämlich im Moment von der besonders irischen Seite. Alle Jahreszeiten an einem Tag! Vom bewölkten Himmel, zum strahlenden Sonnenschein. Von blauem Himmel in nur wenigen Sekunden zu starkem Regenschauer oder Hagel. Dann, alles noch mal von vorne!
Den Ostersonntag habe ich dann mit meiner Gastfamilie verbracht. Zunächst gingen wir in unsere Dorfkirche zum Ostersonntag-Gottesdienst. Zu meinem Schrecken musste ich dann feststellen, dass genau diese Messe in Irisch gehalten werden wird. So hiess es dann für mich, mir eine Stunde lang Gebete in Irisch anzuhören. Da Irisch aber meiner Meinung nach eine schön klingende Sprache ist, war das halb so schlimm. Doch wenn alle Leute in der Kirche plötzlich aufstehen und zusammen auf irisch beten und man selber einfach so stumm wie ein Fisch dasteht, fühlt man sich schon etwas seltsam und fehl am Platz.
Nach dem Gottesdienst ging es dann ab nach Hause. Da erwartete uns alle die Überraschung! Alle haben «Easter Eggs» bekommen. Hier in Irland kennt man zwar auch die Geschichte mit dem Osterhasen, dieser bringt hier jedoch keine «Schoggi-Hasen», sondern Ostereier aus Schokolode. Diese Schokoladen-Eier sind riesig, weshalb ich mich natürlich total gefreut hatte. Endlich wieder Schokolade! Ich bekomme zwar häufig Pakete von zu Hause, voll gepackt mit der braunen Süssigkeit, doch vor Ostern musste ich leider einige Zeit ohne «Schoggi» aushalten.
Bevor wir dann alle zusammen Abendessen assen, traf ich mich noch mit einigen Freunden zum Tee und Schokoladenaustausch. Nach dem irischen Abendessen mit Truthahn, Kartoffeln und etwas Gemüse war dieser Tag auch schon wieder vorbei.
Hier wird Ostern zwar um einiges mehr mit Religion verbunden als bei uns, aber Schokolade scheint auch auf der grünen Insel eine äusserst wichtige Rolle zu spielen.
Nach Ostern konnte ich noch eine Woche Ferien geniessen, die letzten, die ich in meinem Irland-Jahr noch hatte. Davon sind nämlich nicht einmal mehr acht Wochen übrig, welche ich in der Schule verbringen muss.