Ouvertüre des Zusammenfindens

Schon jetzt arbeitet der neu gewählte Gemeinderat Glarus Süd an der künftigen Grossgemeinde – mit ca. 430 Quadratkilometern flächenmässig grössten Gemeinde der Schweiz notabene. Damit die Gemeinde Glarus Süd nicht nur politisch zusammengeführt wird, sondern auch alle Einwohnerinnen und Einwohner ein „Wir- Gefühl“ verspüren, findet vom 25. Juni bis 4. Juli der Grossanlass „Ouvertüre Glarus Süd statt“.



Als symbolisch markanter Punkt der neuen Gemeinde Glarus Süd fliessen Sernf und Linth gegenüber dem Mühle-Areal in Schwanden zusammen und gehen von da ihren Weg gemeinsam weiter. (Bild: ruth zweifel) Programmübersicht der geplanten Grenzumgehung
Als symbolisch markanter Punkt der neuen Gemeinde Glarus Süd fliessen Sernf und Linth gegenüber dem Mühle-Areal in Schwanden zusammen und gehen von da ihren Weg gemeinsam weiter. (Bild: ruth zweifel) Programmübersicht der geplanten Grenzumgehung

Noch geschieht auf politischer Ebene ein Nebeneinander der bisherigen Gremien und des neuen Gemeinderates. Die Gemeinde- und Schulräte wie auch die Tagwenräte der Dörfer von Braunwald bis nach Elm sind bestrebt, in einem letzten Effort ihre Aufgaben bis zum 30. Juni 2010 wie bis anhin kompetent zu erledigen und als Ganzes am 1. Juli 2010 in die Verantwortung des neu gewählten Gemeinderates Glarus Süd abzugeben. Doch ist es selbstverständlich, dass jetzt schon Schritt für Schritt einzelne Bereiche und Unterlagen dem neuen Gemeinderat zur Bearbeitung und Planung zur Verfügung gestellt werden, doch die Beschluss- wie auch Handlungsfähigkeit bleibt noch im Zuständigkeitsbereich der einzelnen Gremien – eben bis zum 30. Juni 2010. Bis zum 31. Dezember 2010 werden jedoch die bisherigen Budgets noch Gültigkeit bis zur Genehmigung des neuen Budgets für das Jahr 2011 an der ersten Gemeindeversammlung von Glarus Süd haben. Alle stimmberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner haben somit als gewichtiges politisches Gremium – der Legislative – die Möglichkeit, durch die Gemeindeversammlung am Gestaltungsprozess der neuen Gemeinde aktiv mitzuwirken.

Beginn eines neuen Zeitabschnittes

Dass für alle Einwohnerinnen und Einwohner unseres Kantons seit den Landsgemeinde-Entscheiden von 2006/07 Veränderungen nach den „Nullerjahren“ anstehen, führt da und dort zu Verunsicherungen vor dem Neuen. Um diesen in einem ersten Schritt durch direktes Erleben des künftigen Miteinanders entgegen zu wirken, plant das Organisations-Komitee „Ouvertüre Glarus Süd“ einen zehntägigen Grossanlass.

So wie der Freiberg Kärpf bisher von mehreren Gemeinden umschlossen wurde, wird er künftig als zentraler Standort nur noch von einer einzigen Gemeinde umgeben. Vom Kärpfgebiet fliessen Dutzende Bäche hinunter ins Gross- und Kleintal, die sich in Schwanden vereinen und als kräftiges Gewässer Tal auswärts strömt. So wie das Kärpfgebirge seine Arme ins Tal hinunter ausstreckt, um Gemeinsamkeit in den Talflüssen Linth und Sernf zu erreichen, so wünscht sich der politische, soziale, sportliche und kulturelle Arm der neuen Gemeinde ein erfolgreiches und lebendiges künftiges Miteinander.

Zeichen setzen nach Innen und Aussen

Mit einer bunten Mischung aus volkstümlicher Musik, Harmoniemusik-Vorträgen bis hin zu Hip-Hop- und Rock-Konzert mit Glarner Künstlern jedoch auch gesamtschweizerisch bekannten Musikern wird für „ganz Jung bis sehr Alt“ die zehntägige Ouvertüre im Tal gefeiert (siehe Kasten). Und dies vom Grenzstein auf dem Urnerboden bis zur Brücke beim Holenstein-Areal an der Grenze von Glarus Süd zu Glarus. An diesem markanten Ort findet auch der Start zum Bergevent statt, wo die beiden jungen Bergführer Ueli Frei und Samuel Leuzinger den ersten Schritt zu ihrer 116 Kilometer langen Grenzbegehung voller Elan und höchster Konzentration tun werden. Begleitet vom Fernseh-Team des Sendegefässes „schweiz aktuell“ können alle Glarner und somit auch alle Bewohner der gesamten Deutschschweiz ab 19.00 Uhr mitverfolgen, wie unterschiedlich und faszinierend die Bergwelt von Glarus Süd ist, die die beiden Bergführer erklettern und erwandern werden.

Durch diesen Grossanlass werden nach Innen wichtige Impulse ermöglicht, um durch die gemeinsame Grenze das neue Gefühl des Zusammengehörens zu stärken. Sei dies beim Besuch eines der Konzerte, beim Zusammensitzen im Gemeindezentrum Schwanden (GZS) oder in Elm, bei der gesamtschweizerisch mit grossem Interesse zu verfolgenden Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika auf einer Grossleinwand im GZS oder abends beim virtuellen Begleiten der beiden Bergführer am Bildschirm. Durch die fünftägige Sendedauer kurz vor den Hauptnachrichten kann über unsere Grenze hinaus gleichzeitig noch ein touristisches, kulturelles wie auch sportliches Zeichen gesendet werden. Ein Zeichen, das den Aufbruch zum Neuen hinaus in Schweiz signalisiert.