Panzergrenadierbataillon 27 aufgelöst

Im Rahmen einer kleinen Feier wurde gestern Vormittag im Glarner Landratssaal das Panzergrenadierbataillon 27 aufgelöst. Der Kanton Glarus war seit 2004 «Götti» dieses Bataillons.



Letzte Ehrenwache: Noch ein letztes Mal wird das Feldzeichen des Panzergrenadierbataillons 27durch eine Fahnenwache vorgeführt. (Bilder: A. Lombardi) Verabschiedung: Die Bataillonsfahne des Panzergrenadierbataillons 27 wird aus dem Landratssaal getragen.
Letzte Ehrenwache: Noch ein letztes Mal wird das Feldzeichen des Panzergrenadierbataillons 27durch eine Fahnenwache vorgeführt. (Bilder: A. Lombardi) Verabschiedung: Die Bataillonsfahne des Panzergrenadierbataillons 27 wird aus dem Landratssaal getragen.

An der Verabschiedung im Glarner Landratssaal nahmen rund 20 Offiziere teil. Der Kommandant des Panzergrenadierbataillons 27 (Pz Gren 27), Oberstlt i Gst Andreas Böckli, blendete in seiner Ansprache vorerst ein wenig in die Geschichte des 27 zurück. Gegründet wurde es mit der Truppenordnung 49. Mit der Armee XXI ist das Pz Gren Bat 27 als Reserveformation geschaffen worden und hat mit dem Kanton Glarus einen neuen «Götti» erhalten. Neben dem Schiessplatz Hinterrhein sei Wichlen noch der einige Waffenplatz, wo man mit der Hauptwaffe im scharfen Schuss üben könne, sagte Böckli weiter. «Aus diesem Grund ist für die Pänzeler und Grenadiere Wichlen immer ein Paradies.» Für ihn seien es die schönsten Dienstleistungen in seiner Kommandanten-Dienstzeit gewesen. «Unvergesslich aber auch die Kompanie- und Bataillonsabende in den Lokalitäten des Kantons.» Einen grossen Dank richtete der Kommandant nicht nur an die Behörden von Kanton und Gemeinden, sondern im Besonderen auch an die Bevölkerung des Kantons Glarus.

Schmerzlicher, aber richtiger Entscheid

Der Kommandant der Panzerbrigade 11, Brigadier Hans-Peter Kellerhals, meinte, der heutige Anlass sei schon etwas traurig, denn kein Kommandant sehe es gerne, wie man ihm seine Abteilungen wegrationalisiere. Der Entscheid jedoch, die Anzahl der mechanisierten Truppenkörper zu reduzieren, sei bei allem Herzscherz richtig. Die Reduktion sei vertretbar, weil damit noch nicht die Substanz der Verteidigungskräfte angegriffen werde. «Dies wäre der Fall, wenn ganze Teilsysteme aus dem Waffenverbund herausgebrochen würden. Was im Übrigen in einzelnen Fällen bereits geschehen ist.»

Regierungsrat Andrea Bettiga erklärte in Anspielung auf den historischen Landratssaal, dass der Kanton Glarus keineswegs nostalgisch und verstaubt sei und erinnerte an die frühe Industriealisierung und die laufende Gemeindestrukturreform. Gerne Göttirolle übernommen

Bettiga erwähnte ferner die traditionelle Nähe des Kantons Glarus zum Militär. «Wir haben uns daher auch sehr gefreut, dass wir 2004 die Göttirolle übernehmen durften und bedauern heute die Auflösung des Panzergrenadierbataillons 27.»

Musikalisch umrahmt wurde die Feier – vorerst auch noch vor dem Rathaus – durch das Spiel Heer Ost unter der Leitung von Lt Roger Hasler. Nachdem Oberstlt Böckli das Bataillon bei Brigadier Kellerhals abgemeldet hatte, wurde die Bataillonsfahne unter den Klängen des Fahnenmarsches verabschiedet und aus dem Saal getragen.