Schicken Eltern ihr Kind in den Waldkindergarten, zeigen sie sich damit einverstanden, die Infrastruktur des Kindergartens zu erstellen resp. zu unterhalten. Nachdem nun der Waldkindergarten im August in sein drittes Jahr gestartet ist, kann sich die naturgerechte Infrastruktur durchaus sehen lassen. Der auf vergangenen Samstag angesagte Einsatztag sah vor, die Umgebung und die Rückzugsorte auf die Wintersaison vorzubereiten.
Bei schönstem Herbstwetter versammelten sich am Morgen rund 20 Erwachsene und fast ebenso viele Kinder motiviert und mit allerlei Werkzeug bestückt beim alten Gemeindehaus in Bilten. Besonders war diesmal die drohende Schliessung des Kindergartens, welche alle Betroffenen beschäftigt, aber zu einem noch besseren Team zusammengeschweisst hat, ein Thema. Auch anders war, dass der Einladung an die Parlamentarier den Kindergarten in diesem Rahmen einmal persönlich kennenzulernen, trotz Herbstferien und Wochenende vier Parlamentarierinnen aus verschiedenen Fraktionen Folge leisteten.
Der ganze Morgen wurde intensiv gearbeitet: Der Sonnenplatz für den Winter wurde erweitert, das Waldsofa, das WC, die meistbenutzen Wege und die Feuerstelle wurden mit frischen Schnitzeln bestückt, neuer Holzvorrat musste gesammelt und schön aufgeschichtet werden und der Weg aus dem nahen Tannenwäldli war etwas rutschig geworden und musste etwas stabilisiert werden. So lernten die «neuen» Waldkinder gleich, dass mit guter Zusammenarbeit und wenn jeder seinen Beitrag leistet, viel erreicht werden kann. Stolz trugen schon die Kleinsten die kleinen Kessel mit Holzschnitzel den Waldweg hinunter.
Die Lehrperson Gabriela Wehrli konnte am frühen Nachmittag den Parlamentarierinnen den Waldkindergarten als naturpädagogisches Prunkstück und als Paradebeispiel der Elternmitwirkung präsentieren. Gleichzeitig konnten sich die Parlamentarierinnen davon überzeugen, dass dieser Kindergarten gut ohne Hauswart auskommt, die Infrastruktur kostengünstig durch die verschiedenen Einsatztage erstellt werden konnte und in den vergangenen zwei Jahren ein wunderbarer Platz entstanden ist.
Hoffentlich kann das riesige Klassenzimmer in der Natur noch durch viele Klassen benützt werden und durch weitere Einsatztage am Leben erhalten bleiben.
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