Peter Kamber ist neuer Kommandant Geb Inf Bat 85

Per 1. April übernimmt Oberstleutnant im Generalstab Peter Kamber das Kommando des Gebirgsinfanteriebataillons 85. Der 41-jährige Bündner, der mit seiner Familie in Chur wohnt und in Küblis als Sekundarlehrer arbeitet, betont die breite Unterstützung, die den Brückenschlag zwischen Schule und Militär ermöglicht.



Der neue Kommandant des Geb Inf Bat 85 Peter Kamber. (Bild: zvg)
Der neue Kommandant des Geb Inf Bat 85 Peter Kamber. (Bild: zvg)

Anfang Februar hat Peter Kamber, Lehrer der 3. Sekundarklasse in Küblis, die Fahne des Gebirgsinfanteriebataillons 85 (Geb Inf Bat 85) übernommen, ab 1.April ist der Oberstleutnant im Generalstab der neue Kommandant des Bataillons. Das Geb Inf Bat 85 zählt zur Gebirgsinfanteriebrigade 12 (Geb Inf Br 12), dem Eckpfeiler unserer Armee in der Südostschweiz, und es hat eine lange Geschichte. Schon 1876 war das Füsilierbataillon 85 vom Glarner Landrat gegründet worden. Mittlerweile gehören kantonale Einheiten aber der Vergangenheit an, die Soldaten und Kader des 2008 aus der Taufe gehobenen Geb Inf Bat 85 werden nicht mehr ausschliesslich aus Glarnern rekrutiert.
Durch das neue Kommando ist Peter Kamber noch stärker militärisch ausgela
stet als bisher. Doch er sagt: «Ich geniesse eine sehr grosse Unterstützung seitens der Schulbehörde und der Gemeinden.» Ihm kommt also entgegen, dass im Prättigau eine positive Einstellung gegenüber der Schweizer Armee vorherrscht. Das macht den Brückenschlag zwischen Schule und Militär möglich, und Kamber betont mit Nachdruck, dass er sich von der Schule, von den Eltern und allgemein von der Bevölkerung sehr unterstützt und getragen fühle.

Doch wie kann die Oberstufe Mittelprättigau von seinem Engagement in der Armee profitieren? Peter Kamber ist überzeugt, dass viele Erfahrungen aus den militärischen Dienstleistungen zurück in die schulische Pädagogik fliessen.
«Es ist eine Wechselwirkung. Ordnung, Disziplin, Fairness und Sachkompetenz werden im Militär wie in der Schule geschätzt», sagt Kamber und fügt schmunzelnd an: «Natürlich werde ich von den Kollegen manchmal damit aufgezogen, wenn ich etwas sehr exakt und strukturiert durchführe.» Ausserdem sei er zum Teamleiter von etwa 16 Lehrpersonen ernannt worden, was sicher mit seinem Engagement in der Armee zusammenhänge.
Oberstleutnant im Generalstab Peter Kamber kennt das Geb Inf Bat 85 bereits sehr gut. Er springt mit der neuen Aufgab
e also nicht ins kalte Wasser. «Was mein Vorgänger Oberstleutnant im Generalstab Markus Mattig in den letzten drei Jahren aufgebaut hat, verdient Anerkennung und Lob.» Die Messlatte sei damit aber auch sehr hoch. Die Herausforderung besteht für Kamber nun darin, das Niveau zu sichern und darauf weiter aufzubauen. Dies sei eine verantwortungsvolle Aufgabe und eine tiefe Verpflichtung. Das Geb Inf Bat 85 ist ja auch ein stattlicher Betrieb mit einem Bestand von rund 1000 Männern und Frauen. Sie sind in fünf Kompanien eingeteilt, in Stabskompanie, die infanteristischen Kompanien 1 bis 3 sowie die Unterstützungskompanie. Die Ausrüstung umfasst neben den klassischen Infanteriewaffen auch den Radschützenpanzer Piranha, Aufklärungsfahrzeuge des Typs Eagle und Transportfahrzeuge sowie Lastwagen.

Zu den Zielen als neuer Bataillonskommandant sagt Oberstleutnant im Generalstab Peter Kamber:
«Mein Credo ‚Die Menschen stärken, die Sachen klären’ soll aktiv gelebt werden. Ich will das Bataillon mit meinem Stil prägen und vom Soldaten bis zum Kader meine Handschrift einfliessen lassen.» Natürlich aber müsse er erst einmal beobachten und Verbesserungspotenzial erkennen. «Ab dann will ich anpassen und optimieren.» Und ein ehrgeiziges Ziel erreichen: «Ich will das Geb Inf Bat 85 als Marke in der Region positionieren.» Dabei will sich Kamber treu bleiben, an seinem bewährten Führungsgrundsatz festhalten: «Für Sicherheit und zielgerichtete wie effiziente Arbeit braucht es einen strengen Führungsstil.» Ob da noch Zeit zum Geniessen bleibt? Das komme manchmal etwas zu kurz, gesteht Kamber ein. Er sei nun einmal Perfektionist und strebe eine hohe Leistung und ein hohes Niveau an. Peter Kamber ist aber auch ein Optimist. «Das werden wir gemeinsam schaffen», sagt er zuversichtlich. Er ist überzeugt, zwischen Militär, Schule und Familie eine starke Brücke zu schlagen.