Petition: 10'000 Flugbewegungen sind genug

Der Flugplatz Mollis soll nach dem Willen des Regierungsrates ausgebaut werden. Beabsichtigt ist, die Zahl der Flugbewegungen von heute jährlich 10‘000 auf 18‘000 zu erhöhen. Die Zunahme des Fluglärms würde zu einem Verlust der Lebensqualität im gesamten Glarner Mittel- und Unterland führen. Mit der Petition wird der Regierungsrat auch aufgefordert, sich gegen die Stationierung von Kampfjets im Kanton Glarus einzusetzen.



Für sie sind „10‘000 Flugbewegungen genug“: Ann-Kristin Peterson (links) aus Niederurnen als Vertreterin des WWF Glarus
Für sie sind „10‘000 Flugbewegungen genug“: Ann-Kristin Peterson (links) aus Niederurnen als Vertreterin des WWF Glarus

Die VCS Sektion Glarus, der WWF Glarus und das Wohnliche Mollis haben im vergangenen Mai eine Stellungnahme zum Entwurf des Raumordnungskonzeptes Flugplatz Mollis abgegeben. Ihr Appell für die Beibehaltung des Flugbetriebes im heutigen Rahmen – also keine Verdoppelung der Anzahl Flüge – blieb ungehört. Nun wollen die drei Vereine mit einer Petition folgende Forderungen unterstreichen:

● Für Beibehaltung der 10‘000 Flugbewegungen (Stand 2007)

● Keine Verdoppelung wie von der Regierung geplant

● Der Rollweg muss für die Bevölkerung offen bleiben

● Gegen eine dauerhafte Stationierung von Kampfjets

Unterschriftensammlung

Am kommenden Samstag, 13. September, findet von 9 bis 11 Uhr eine Unterschriftensammlung statt und zwar an der Bahnhofstrasse Mollis, an der Bahnhofstrasse Näfels und an der Gemeindehausstrasse Glarus. Der Petitionsbogen kann unter www.wwf-gl.ch (Klima) heruntergeladen werden.

Kein zusätzlicher Fluglärm im Glarnerland


Ein Flugbetrieb im heutigen Umfang (8'000 bis 10'000 Flugbewegungen pro Jahr) ist vermutlich für eine Mehrheit der Bevölkerung akzeptabel. Die geplante Verdoppelung der Flüge und damit verbunden eine Lärmbelastung bis auf das gesetzlich erlaubte Maximum würde jedoch die Lebensqualität in Glarus Nord negativ beeinflussen.

Rollfeld weiterhin zugänglich für die Bevölkerung


Weiter soll das Rollfeld, das heute nicht nur als Veloweg dient, sondern auch von Skatern, Rollstuhlsportlern und Spaziergängern aus den umliegenden Dörfern stark benutzt wird, für jeglichen Publikumsverkehr gesperrt werden. Der Flugplatz muss weiterhin als Naherholungsgebiet offen bleiben für die Bevölkerung. Im derzeitigen Konzept "Zukunft Flugplatz Mollis" wird die wirtschaftliche Bedeutung des Flugplatzes für den Kanton Glarus überschätzt und seine Bedeutung als Naherholungsgebiet unterschätzt.

Keine Militärjets


Die Rückkehr der Flugwaffe nach Mollis und die ganzjährige Stationierung von Militärjets könnte vermutlich einige Arbeitsplätze schaffen. Der durch die Kampfjets verursachte Fluglärm würde jedoch die Lebensqualität in der gesamten Region Linth / Glarnerland in einem bisher nicht gekannten Ausmass schädigen. Der Bund respektive das VBS evaluiert zur Zeit als Ersatz für die Tiger neue Kampfflugzeuge, welche alle noch lärmiger sein sollen als die beim Start extrem lauten F/A-18. Die VCS Sektion Glarus, der WWF Glarus und das Wohnliche Mollis fordern die Glarner Regierung und die Glarner Bundesparlamentarier deshalb auf, ihren Einfluss in Bern geltend zu machen, damit Mollis möglichst bald wieder von der Liste der möglichen Standorte für Kampfflugzeuge gestrichen wird.

Demokratisches Mitspracherecht


Entscheidend für die künftige Form des Flugplatz Mollis wird der Leistungsauftrag der öffentlichen Hand an den Betreiber sein. Die VCS Sektion Glarus, der WWF Glarus und das Wohnliche Mollis fordern, dass dem Volk, den Umweltverbänden und den Parteien ein echtes Mitspracherecht bei der Ausarbeitung dieses Vertrages eingeräumt wird. Auch über eine allfällige Anpassung der Anzahl Flugbewegungen soll das Volk entscheiden können.