Im Kanton Glarus ist am Donnerstag Feiertag. Es ist der Tag der sogenannten Näfelser Fahrt. Mit der Näfelser Fahrt wird der Schlacht bei Näfels am 9. April 1388 gedacht, als 400 wehrhafte Glarner 5000 Österreicher besiegten. In der Regel findet die Näfelser Fahrt am ersten Donnerstag im April statt. Dieses Jahr musste das Fest aber wegen der Osterfeiertag auf den zweiten Donnerstag im April verschoben werden.
Warm anziehen!
Nach einem regnerischen und kühlen Mittwoch, lockern sich die Wolken im Laufe der Nacht auf. Die Folge ist klar: Am Morgen ist es zum Start der Näfelser Fahrt kalt! Beim Zeughaus Glarus zeigt das Thermometer am Morgen um 07.15 Uhr nur gerade +1 Grad. Eine dicke Jacke und Handschuhe gehören zu einer guten Ausrüstung auf der Fahrt 2012. Immerhin ist es schon hell, und die Prozession findet trotz ausgedehnten Wolken sogar zeitweise bei Sonnenschein statt. Gegen 09.00 Uhr trifft die Wallfahrt im Schneisingen ein. Zur Rede von Landammann Robert Marti ist es mit rund 5 Grad immer noch ziemlich frisch, aber immerhin trocken. Das wird Landammann Marti besonders freuen, sind doch seine offiziellen Auftritte im Glarnerland meist von Regenwetter, manchmal sogar von unwetterartigem Starkregen begleitet. Bis zur Fahrtpredigt des Schwandner Pfarrers Hans-Walter Hoppensack steigen die Temperaturen immerhin schon gegen 9 Grad. Auf der nächsten Etappe zum Denkmal geht es mit teils sonnigem, teils bewölktem Wetter weiter. Ältere Semester sind wahrscheinlich froh, dass es dieses Jahr nicht mehr ganz so heiss ist wie im letzten Jahr, als der Schweiss in Strömen floss. Bei Temperaturen um 10 Grad endet die Fahrt in der Pfarrkirche Näfels.
Markt mit dichten Wolken
Am Nachmittag findet der traditionelle Näfelser Markt statt. Allerdings werden die Wolken allmählich immer dichter und die sonnigen Abschnitte immer kürzer. Die Maximaltemperaturen erreichen immerhin 12 Grad. Gegen Abend muss mit erstem Regen gerechnet werden, aber mit Glück ist die Südwestströmung so stark, dass es erst in der Nacht zum Freitag nass wird.
Kein richtiges Schlachtwetter
Es gibt dieses Jahr zwar nicht gerade Kaiserwetter, dennoch ist das Wetter deutlich freundlicher als im Jahres 1388. Damals tappten die österreichischen Krieger am Fusse des Rautiberges durch Nebel und Matsch in die Glarner Falle, und gemäss den alten Chroniken soll sogar Schneegestöber mit im Spiel gewesen sein. Von dem bleibt Näfels an der Fahrt 2012 verschont. Kaiserwetter wie im vergangenen Jahr gibt es allerdings auch nicht. Damals, am 7. April 2011, war es strahlend schön, und die Temperaturen stiegen in Glarus auf 22,5 Grad. Gemäss der organisierenden General Bachmann-Stiftung soll die Näfelser Fahrt 2011 sogar die wärmste seit Beginn im Jahre 1389 gewesen sein. Bei strahlend schönem, sogenanntem Kaiserwetter, hätte die Schlacht aber kaum gewonnen werden können. Der Begriff Kaiserwetter stammt allerdings nicht aus dem 14. Jahrhundert, sondern aus dem frühen 20. Jahrhundert und geht auf den deutschen Kaiser Wilhelm II. zurück. Dieser soll angeblich nur bei sonnigem und warmem Wetter an öffentlichen Anlässen teilgenommen haben.
Petrus hat wahrscheinlich ein Einsehen
Am Donnerstag findet im Glarnerland die traditionelle Näfelser Fahrt statt. Mit der alljährlichen Prozession wird der Schlacht bei Näfels im Jahre 1388 gedacht, bei der 400 Glarner das Heer der Habsburger besiegten. In diesem Jahr findet die Prozession zwar bei vielen Wolken, aber wahrscheinlich bei trockenem Wetter statt. Erst am Abend, mit Glück vielleicht sogar erst in der Nacht zum Freitag, öffnet Petrus wieder die Schleusen.