Petrus ist in Festtagslaune

Am Donnerstag findet im Glarnerland die traditionelle Näfelser Fahrt statt. Mit der Prozession wird der Schlacht bei Näfels im Jahre 1388 gedacht, bei der 400 Glarner das Heer der Habsburger besiegten. 2011 findet die Prozession bei strahlendem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen statt. Am Nachmittag zeigt das Thermometer in Näfels 24 Grad.



Am Donnerstag findet im Glarnerland die traditionelle Näfelser Fahrt statt. (Archivbild: ehuber)
Am Donnerstag findet im Glarnerland die traditionelle Näfelser Fahrt statt. (Archivbild: ehuber)

Im Kanton Glarus ist der 7. April Feiertag. Wie jedes Jahr wird am ersten Donnerstag im April der Schlacht bei Näfels am 9. April 1388 gedacht, als 400 wehrhafte Glarner 5000 Österreicher besiegten. Die alljährliche Prozession, die sogenannte Näfelser Fahrt, findet dieses Jahr bei bestem Wetter statt.

Start im Schatten

Der Start zur Fahrt erfolgt am Morgen um 07.15 Uhr beim Zeughaus Glarus. Der Himmel ist nahezu wolkenlos, Glarus liegt aber noch im Schatten. Bei Temperaturen um 7 Grad hat aber niemand wirklich kalt! Von Glarus zieht die militärische Ehrenformation nach Norden los. Gegen 09.00 Uhr trifft die Wallfahrt im Schneisingen ein. Zur Rede von Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga fliessen wahrscheinlich schon die ersten Schweisstropfen, denn die Aprilsonne scheint schon mit voller Kraft. Bis zum nächsten Halt auf dem Fahrtplatz gibt es sicher schon manch durstige Seele, denn im gleisenden Sonnenschein zeigt das Thermometer bereits 13 Grad. Auf jeden Fall ist Ratssekretär Josef Schwitter mit einer Sonnenbrille gut ausgerüstet, wenn er den Fahrtbrief vorträgt. Bis zur Fahrtpredigt des Churer Bischofs Dr. Vitus Huonder steigt die Temperatur schon auf 15 Grad an. Auf der nächsten Etappe zum Denkmal fliesst der Schweiss voraussichtlich in Strömen. Zum Schluss der Fahrt freuen sich die meisten Teilnehmer auf die etwas tieferen Temperaturen im Innern der Pfarrkirche Näfels.

Feststimmung auf dem Markt

Mit strahlendem Sommerwetter geht es am Nachmittag auf dem Näfelser Markt weiter. Mehr als ein paar harmlose Quellwolken über den Bergen gibt es nicht und am Nachmittag steigt die Quecksilbersäule auf 24 Grad.

Fast schon Kaiserwetter!

Wäre das Wetter im Jahre 1388 ebenso schön gewesen, dann würde das Glarnerland wohl heute zu Österreich gehören, denn nur dank Nebel und Morast fanden sich die österreichischen Krieger am Fusse des Rautiberges nicht zurecht. Bei strahlend schönem, sogenanntem Kaiserwetter, hätte die Schlacht aber kaum gewonnen werden können. Der Begriff Kaiserwetter stammt allerdings nicht aus dem 14. Jahrhundert, sondern aus dem frühen 20. Jahrhundert und geht auf den deutschen Kaiser Wilhelm II. zurück. Dieser soll angeblich nur bei sonnigem und warmem Wetter an öffentlichen Anlässen teilgenommen haben.

Aktuell im Internet

Neueste Wetterinformationen zur Fahrt gibt es unter meteo.sf.tv.