Pferd und Mensch als Einheit

Vom Wetterglück begünstigt erlebten die Fans starker Pferde und geschickter Fuhrmänner über das Wochenende auf dem Wettkampfgelände in Haslen zwei unvergessliche Wettkampftage. Die Glarner Zugpferdtage erfreuen sich grosser Beliebtheit, deshalb auch der grosse Zuschaueraufmarsch an beiden Tagen.



Pferd und Mensch als Einheit

1 bis 4 PS oder Pferdestärken dominierten die 4. Glarner Zugpferdtage über das Wochenende im glarnerischen Haslen. Diese zwei ereignisreiche Tage im Zeichen der Pferde und ihrer Fuhrmänner haben es in sich und erfreuen jeweils Wettkämpfer und Zuschauer gleichermassen. Das bewährte Organisationskomitee mit Martin Bowald, Karin Oswald, Corinne Ameseder, Andreas Giger und Silvano Umberg hat es auch bei der vierten Auflage seiner Glarner Zugpferdtage verstanden, ein tolles Teilnehmerfeld auf die Beine zu stellen. Ebenso hat es weder Kosten noch Mühe gescheut, Pferd und Mensch einen fairen, anspruchsvollen Parcours zu präsentieren und nicht zuletzt am Samstagabend mit einem tollen Unterhaltungsprogramm zu brillieren Dabei sorgte im Festzelt das Duo «Bluebirds» für tolle Stimmung und in Pia‘s Fuhrmanns-Bar ging es zu und her wie in einem «hölzigen» Himmel.

Tierwohl, Spass und Show

Es war den Veranstaltern oberstes Gebot, dass die Pferde beim Wettkampf anständig und tiergerecht behandelt werden. Beim Wettkampf selbst müssen die Pferde jederzeit kontrollierbar sein. Die Vorgaben aus dem Wettkampfreglement wurden denn auch von allen Teilnehmern ausnahmslos befolgt. Die Zuschauer hatten ihren Spass und erlebten interessante, spektakuläre Wettkämpfe und die gelungene Abendshow war dann noch das «Tüpfelchen auf dem i» eines in allen Belangen gelungenen Events.

Kategorie «Holzrücken»


An den diesjährigen Wettkämpfen nahmen Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Am Samstag wurde mit den Wettkämpfen in der Kategorie «Holzrücken» begonnen. Dabei galt es, in möglichst kurzer Zeit ein- oder zweispännig einen fünf Meter langen Holzstamm durch einen Parcours zu ziehen. A Der Parcours mit den anspruchsvollen Hindernissen musste von den «Holzrückern» in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden. Harmonie, Vertrauen und Geschicklichkeit zwischen Mensch und Pferd ergaben die Summe ihrer Zusammenarbeit. Als Sieger bei den Zweispännern ging der deutsche Anton Laux hervor. Damit wurde der als Favorit in den Wettkampf gegangene mehrfache Europameister seiner Reputation gerecht.

Kategorie «Zugleistung»

Die Zugleistungsprüfungen ein- und zweispännig wurden in zwei Gewichtsklassen aufgeteilt. Die Pferde der ersten Gruppe brachten 520 bis760 Kilogramm auf die Waage. In der Gruppe 2, den Vierspännern, wogen die Athleten bereits zwischen 700 und 880 Kilogramm. In den Wettkampfregeln ist festgehalten, dass die Pferde vorher gewogen sein müssen, damit diese den entsprechenden Gewichtsklassen und Gruppen zugeteilt werden können. Die Zugstrecke beträgt zirka 40 Meter. Der beladene Schlitten muss innert 30 Sekunden zehn Meter weit gezogen werden. Die maximale Zeit pro Durchgang beträgt zwei Minuten. Diejenigen, welche die Ziellinie in der vorgegebenen Zeit überqueren, qualifizieren sich für den nächsten Durchgang. Beim zweiten Durchgang wird dem Schlitten weiteres Gewicht zugeladen. Das Gleiche gilt auch für den 2-Spänner-Wettkampf. Spannend zu beobachten ist die unterschiedlichsten Anzugstechniken der Pferde. Die «Turbos» stehen kaum angespannt am Schlitten auf die Hinterbeine und wuchten sich mit aller Kraft und ihrem eigenen Gewicht in das Geschirr. Andere Vierbeiner verlagern ihr ganzes Gewicht ins Geschirr und stemmen sich voll und gerade gegen den Schlitten. Eine weitere Taktik versuchen die Pferde, indem sie seitlich, diagonal versuchen den Schlitten anzuziehen. All diese Vorgehensweisen sind erlaubt. Ganz wichtig ist bei allen Wettkämpfen die Weisung, dass die Pferde ausschliesslich mit der Stimme angefeuert werden. Das Verwenden von Geiseln, Peitschen und Leinenenden ist strikte verboten.

Extrem faire Wettkämpfe


Das Fazit von Silvano Umberg, Medienverantwortlicher der 4. Glarner Zugpferdtage über Verlauf der zwei Tage dauernden Wettkämpfe ist durchwegs positiv: «Wir hatten unglaubliches Wetterglück, mussten keine Unfälle verzeichnen und die Wettkämpfe wurden extrem fair durchgeführt.» Die Bilanz ist überwältigend und das OK unter Präsident Martin Bowald immer noch, oder je länger je mehr topmotiviert.