Pferdegeruch wehte durch Glarus

Was am 29. März mit der Fahnenübernahme begann, endete gestern mit einem eindrücklichen Defilee in Glarus. Die Trainkolonne 9 mit insgesamt drei Trainzügen und mit rund 100 Pferden und gegen 240 Armeeangehörige absolvierte den diesjährigen Wiederholungskus in Raume Glarus. Leider in jüngster Vergangenheit nur noch selten, dass im Glarnerland Militärpferde zu bestaunen sind.



Pferdegeruch wehte durch Glarus

Während dem dreiwöchigen WK leisteten die Tiere, aber auch die Gebirgsfüsiliere zum Teil Schwerstarbeit. Nach rund anderthalb Wochen „Training“ der Trainpferde wurden zwei Züge ausserhalb des Kantons, in anderen Gegenden eingesetzt. Der dritte Zug, mit insgesamt 28 geländegängigen Pferden, leistete unter Oberleutnant Simon Jost und in Zusammenarbeit mit den Stadtglarner Forstbetrieben nützliche Arbeit. Die Pferde werden jeweils dort eingesetzt wo Maschinen ihre Arbeiten nicht mehr verrichten können, da das Gelände zu steil ist.

Erinnerungen werden aufgefrischt

Vor der eigentlichen Fahnenübergabe und dem Höhepunkt des WK’s besammelten sich Pferde und Füsiliere im Gründli. Die Pferde, der Stolz der vielen Pferdehalter, wurden noch rasch gestriegelt, die Hufe von einer Armeeangehörigen auf Hochglanz poliert und immer wieder wurde auch die Ladung überprüft. Die Zugführer, die Reiter generell hatten zum Teil Mühe die energiegeladenen Rassepferde im Zügel zu halten. Es schien, dass sich die Nervosität der Reiter – ein Defilee ist immer ein ganz besonderes Ereignis – auch auf die Pferde übertragen würde. Bereits beim Einmarsch der Trainzüge auf dem Zaunplatz umsäumte eine grosse Zuschauermenge den Landsgemeindeplatz. Viele konnten sich noch sehr gut an frühere Zeiten erinnern, als dieses Bild fast jährlich zu betrachten war. Ein Bild, das dem Landsgemeindeplatz für einen kurzen Augenblick einen ganz besonderen Glanz, vor allem aber einen ganz besonderen Duft verlieh. Pferdegeruch umwehte die Zuschauer, die staunten, mit welcher Ruhe und Selbstverständlichkeit die Soldaten ihre Pferde führten.

Ein eindrückliches Defilee

Nachdem die Pferde und ihre Begleiter in der richtigen Formation standen bedankte sich der Kommandant Hansjörg Vogler bei der Glarner Bevölkerung für die freundliche Aufnahme und auch für die Unterstützung. Er bedankte sich auch bei seinen Soldaten, insbesondere auch beim Einsatz-chef Kurt Spahr für den grossen und unermüdlichen Einsatz während den vergangenen drei Wochen. Während seiner kurzen Rede erschienen immer mehr Zuschauer beim Zaunplatz, ein Zeichen, dass das Interesse für das anschliessende Defilee sehr gross war. Nach der Fahnenübergabe – die Fahne wurde von drei Berittenen geführt – formierten sich die Züge in die richtige Reihenfolge. Zwischenzeitlich hatten die Zuschauer sich beidseits der Strasse aufgestellt und verabschiedeten jeweils die Pferde und Soldaten mit Applaus. Auf den Gesichtern der Offiziere und der Soldaten lag ein leichtes, aber zufriedenes Lächeln. Geschafft werden viel dabei gedacht haben, viele freuen sich aber bestimmt schon heute auf den nächsten WK. Leider nicht im Glarnerland, aber es bleibt zu hoffen, dass die Trainkolonne 9 den Kanton Glarus schon bald wieder mit einem Besuch, respektive einem WK beehren wird. Sie sind herzlichst willkommen.