Pflegeausbildung wird gestärkt

Pflegebetriebe, die zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen, werden finanziell unterstützt. Als weitere Sofortmassnahme werden die Löhne der Studierenden erhöht.



Image der Pflegeberufe stärken: Die Löhne der Studierenden werden angehoben • (Foto: Keystone-SDA)
Image der Pflegeberufe stärken: Die Löhne der Studierenden werden angehoben • (Foto: Keystone-SDA)

Der Regierungsrat hat am 17. Januar 2023 die Departemente Finanzen und Gesundheit, Bildung und Kultur sowie Volkswirtschaft und Inneres beauftragt, das Projekt «Stärkung der Pflege» zu starten (Medienmitteilung). Im Rahmen dieses Projektes wurde festgestellt, dass weniger die Anzahl der Praktikumsplätze für eine Pflegeausbildung HF (Höhere Fachschule) das Problem sind als vielmehr die fehlende Nachfrage. Der Pflegeberuf hat ein Imageproblem, welches durch die als tief wahrgenommenen Praktikumslöhne noch verstärkt wird. Die Erkenntnis ist, dass durch eine zeitnahe Erhöhung der Ausbildungslöhne bei Anstellung durch das Bildungszentrum Gesundheit und Soziales (BZGS) ein positives Signal ausgesendet werden kann. Der Regierungsrat beschliesst zwei Sofortmassnahmen:

Finanzielle Unterstützung für zusätzliche Praktikumsplätze

Bereits vor dem Start der finanziellen Unterstützung durch den Bund im Sommer 2024 werden die Betriebe unterstützt. Auf den nächsten Ausbildungsstart im September 2023 hin werden zusätzliche Praktikumsplätze mit einem Beitrag an die ungedeckten Kosten honoriert. Im Hinblick auf die vorliegenden Sofortmassnahmen – und dank der erhöhten Rekrutierung der Betriebe – konnten zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden. Der Regierungsrat geht davon aus, dass noch weitere Praktikumsplätze bis September 2023 gebildet und besetzt werden. Diese Sofortmassnahme betrifft den Zeitraum von September 2023 bis und mit August 2024. Ab dann greifen voraussichtlich die neuen Beitragszahlungen durch den Bund. Die errechneten Zusatzkosten für den Kanton Glarus betragen rund 100 000 Franken.

Lohnerhöhung für Studierende HF

Die Löhne in den Nachbarkantonen werden ansteigen, der Kanton Glarus reagiert, um attraktiv zu bleiben. Bereits auf den nächsten Ausbildungsstart im September 2023 werden die Löhne der durch das BZGS angestellten Auszubildenden HF verbessert. Die Bruttolöhne der Studierenden werden bis zum Schuljahr 2024/25 schrittweise erhöht. Der Kanton erstattet den Betrieben die mit der Lohnerhöhung verbundenen Kosten für den Zeitraum von September 2023 bis August 2024. Die errechneten Zusatzkosten für den Kanton Glarus betragen rund 137 000 Franken. Für die Zeit ab September 2024 müssen die Betriebe die zusätzlichen Lohnkosten selbst tragen. Die Löhne werden in Kürze vom BZGS auf www.bzgs-gl.ch publiziert.