Liebevoll wird das 10-Jahr-Jubiläum im Hochzeitsjargon «Rosenhochzeit» genannt. Die Dornen seien ein Hinweis auf die schwierigen Momente, die man zusammen durchlebt hat, die Blüte deute auf Reife und Schönheit hin und überhaupt sei die Rose der Inbegriff der Liebe und somit der Partnerschaft. Jaja, schon klar. Im Veka-Jargon bedeuten diese Symbole hingegen Folgendes: Dornen stehen für die knochenmarkdurchdringenden Beats, welche zehn Jahre lang in den Veka-Hallen dröhnten. Blüten stehen für die bittersüssen Frauenstimmen, die das Publikum in einen tranceartigen Zustand versetzten. Und die Rose an sich? Freundschaften, die entstanden sind, der erste Kuss, das «ich-mein-es-diesmal-wirklich-ernst» letzte Bier – ganz bestimmt aber steht sie für einen Zeitabschnitt, der als epochale Veka-Ära in die Geschichte eingehen sollte. Damit befindet sich der Veka auf gleicher Höhe mit den Beatles, ABBA und The Clash. Mit einem Unterschied: Es ist noch lange nicht vorbei. Und: Es kann nur noch besser werden. Mehr Dornen, mehr Blüten und noch viel, viel mehr Rosen.
Bekanntlich nützt jedoch das beste Argument nichts, wenn man es nicht untermauert. Darum folgt nun die Untermauerung schlechthin: Ab 19.00 Uhr bittet ein Gratis-Foodstand zur Völlerei, anschliessend spielen «Die weissen Flecken» Covers zum Dahinschmelzen unter dem Titel: «Play Your Mama’s Favourite Songs». Ab 21.30 Uhr gibt’s von «Hazer Baba» was Grooviges auf die Ohren, bevor es dann mit «The Pussywarmers» und ihrem unverschämt guten Gipsy-Folk-Punk-Sound mit Psychedelic-Einflüssen weitergeht. Dieses musikalische Angebot übertrifft ohnehin schon eine gängige Rosenhochzeitsfeier. Doch Veka wäre nicht Veka, wenn’s nicht gnadenlos weiterginge. Zehn Jahre lang gab es keine Verschnaufpause und kein Beinehochlagern – weshalb sollte man also nun damit beginnen? Mit einem Donnerknall geht die Party weiter. Verantwortlich dafür sind «DJ Reedo» und «DJ Fredo Ignazio», die mit ihren heissen Platten den Sound der süssen Ferne und bitteren Nähe unter die Leute bringen.