Pia Freitag mit Rütlibecher und mit Francine Jordi am Zigerbrütlen

Das diesjährige 153. Rütlischiessen fand bei ausgezeichnetem Herbstwetter statt. Wie schon im Vorjahr waren die Bedingungen für die 1151 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tadellos und so holten sich Anton Enz aus Stansstad (86 Pkt.) und mit Bettina Bucher erstmals eine Frau die begehrten Bundesgaben. Mit Pia Freitag aus Mitlödi strahlte für die Stadtschützen Glarus eine verdiente Bechergewinnerin.



Pia Freitag mit Rütlibecher und mit Francine Jordi am Zigerbrütlen

Stadtschützen stark

Mit dem guten Vereinsdurchschnitt von 68,875 Punkten belegten die Stadtschützen diesmal den starken 6. Sektionsrang von deren 53 Gastsektionen. Dazu haben Josef Ruoss, 78 Ringen, Walter Hefti, (75), Daniel Fässler (72), Pia Freitag (72) Silvio Freitag (71), Ernst Jakober (62), Thomas Hellstern (61) und Remo Fenaroli (60) beigetragen. «Genau bei unserem Einsatz stand die Sonne ungünstig zur Rütliwiese. Ich konnte kaum meine Scheibenzentrum erkennen», beklagte sich Ernst Jakober. Erstmals in seinen 42 Teilnahmen hatte Jakober ein Fehlschuss zu verzeichnen. Die Stadtschützengesellschaft Aarau mit einem Schnitt von sagenhaften 79,5 Punkten war diesmal erfolgreichste Gastsektion vor Stadtschützen Bern und den Feldschützengesellschaft der Stadt St. Gallen.

Pia Freitag mit Rütlibecher


Den begehrten Rütlibecher, welcher nur einmal an jeden Schützen abgegeben wird, gewann vier Jahre nach Silvio Freitag dessen Ehefrau Pia Freitag aus Mitlödi mit 72 Punkten. Sie übertrumpfte bei ihrer ersten Teilnahme ihren eigenen Ehemann um einen Zähler. Pia Freitag war über diesen Effort besonders erfreut. «Ziel war es, nicht als Letzte der Glarner Sektion herauszugehen. Als eigentliche Sportschützin bin ich schon etwas stolz auf mein Ergebnis mit dem Armeegewehr. Ich musste mich dieses Jahr erst mit dem Sturmgewehr vertraut machen», meinte Pia. Gerne will sie im kommenden Jahr noch einen drauflegen. Denn mit der Schongauerin Bettina Bucher, der Siegerin der Gastsektionen, hat Pia nun auch ein Vorbild auf der Ebene eines Historischen Schützenfestes.

Francine Jordi mit Zigerbrüt verwöhnt


Auf dem Rütli ist am Mittwoch ein Stück Schweizer Geschichte gelebt geworden. 1151 Schützen strömten aus allen Landesteilen auf die historische Wiese zum 153. Rütlischiessen. Ein wolkenloser Himmel, ein tiefblauer Urnersee und schneebedeckte Berggipfel sorgten für eine Postkartenkulisse. Das wussten die Schützen zu feiern. Sie tranken Zielwasser (Schnaps), erzählten sich Geschichten und klopfen zwischendurch einen Jass. Das Rütlischiessen bietet aber auch immer Anlass für Promis und Politiker, sich unter die Schützenfamilie zu mischen. Ein besonderer Hingucker war Sängerin und neue Stadelfrau Francine Jordi. Die Tochter eines leidenschaftlichen Schützen begab sich erstmals aufs Rütli und wurde prompt von den Teilnehmern belagert. Unzählige Male musste sie Selfis über sich gehen lassen. Stadtschützenpräsident Stefan Fässler liess es sich nicht nehmen, um der hübschen Sängerin eines der 800 Zigerbrüt persönlich zu übergeben. «Doch, das Zigerbrüt schmeckt mir ausgezeichnet. Nur darf ich es mit diesen Köstlichkeiten nicht übertreiben», meinte die Strahlefrau.

Divisionär Bernhard Müller, Einsatzchef der Luftwaffe, sprach anlässlich des Absendens zur Festgemeinde. Er verglich das Rütli und den Anlass als Sinnbild der Einigkeit und als Erfolgsgeschichte. Er lobte die Disziplin der Schützinnen und Schützen und die Kameradschaft, welche alle Jahre an den Tag gelegt werde. Die Organisatoren zogen dasselbe Fazit: Stimmung und Resultate konnten sich sehen lassen. Also ein rundum geglückter Tag vor der Postkartenkulisse.