Kurz und kindergerecht folgten die Begrüssung und das Gebet. Die Fünftklässler stellten Mexiko vor: «Hier wird Weihnachten farbig und laut gefeiert und beginnt bereits am 16. Dezember mit ‘Posadas’, auf Deutsch Herberge. Die Kinder klopfen bei den Nachbarn, singen Weihnachtslieder und fragen nach einer Unterkunft. Zuerst werden sie überall weggeschickt. Zum Schluss dürfen sie trotzdem ins Haus, wo eine Piñata auf sie wartet. Das ist eine Figur aus Karton. Einem Kind werden die Augen verbunden und es muss mit einem Stock probieren, die aufgehängte Piñata, gefüllt mit Süssigkeiten, runterzuschlagen.» Wie das geht, zeigten die Fünftklässler gleich selbst.
Nach einer kurzen Bibel-Lesung aus Lukas 2, 1–7 (Es begab sich aber…) präsentierten die Sechstklässler «Weihnachten in Spanien». Auf Weihnachten folgt hier am 28. Dezember «el Dia de los Inocentes». Das ist ein lustiger Tag mit traurigem Hintergrund (Kindermord von Bethlehem). An diesem Tag werden die Leute «reingelegt». So wie gerade jetzt, wo einem Mädchen heimlich ein weisses Männchen auf den Rücken geklebt wurde. Und zwar just dann, als es einen «Caganer» auf die Zeichentafel malte. Ein Caganer ist ein Männchen, das die Hosen runtergelassen hat, damit sie nicht voll wird. Diese Figur wird irgendwo im Stroh bei der Krippe versteckt.
In Spanien werden die Geschenke erst am Dreikönigstag verteilt. So trat die Oberstufe als «Drei Könige» auf und verteilte den im Hintergrund Helfenden Geschenke. Wer unartig war, bekommt eine Stück Kohle. Diesmal traf es den Pfarrer – vielleicht war er ja nicht immer artig. Aber Kohle ist ja im Moment sehr begehrt.
Weihnachten im Norden
Nach dem kombinierten Lied «Zimmetstern und Jingle Bells (1. bis 7. Religionsklasse), unter tatkräftiger Mithilfe von Hanspeter Bolliger am Klavier, stellten die Viertklässler Weihnachten in Norwegen, Schweden und Island vor. Hier geht es mehrheitlich besinnlich zu und her. In Schweden werden Julekuler (Weihnachtskugeln mit nordischem Muster) gestrickt und vor allem an alleinstehende Menschen verschenkt. Im Norden geistern die Jólasveinar, auf Deutsch Weihnachtsmänner, rum. Das sind 13 Trolle, die ab dem 12. Dezember ihr Unwesen treiben und Namen haben, wie z.B. Pferchposten, Schluchtenkobold, Kartoffellecker, Türzuschlager, Quarkgierschlund, Fensterglotzer usw.
Pfarrer Aerni wies in seiner Kurzpredigt unter anderm darauf hin, dass in Island auch das Bücher schenken (Jolabokaflod = Weihnachtsbücherflut) eine lange Tradition hat, die immer noch sehr gepflegt wird.
Nach dem Schlussgebet, dem gemeinsamen Singen von «oh du fröhliche» und der Ausgangsmusik durften alle Kinder eine «Chilchemuus» (Grittibänz in Mausform) entgegennehmen. Auf dem Chilcheplatz wurden die Besucher mit Punsch und Glühwein empfangen.