Platz nehmen auf dem Vrenelisgärtli

Kaum installiert, nahmen bereits erste Bergsteiger Platz auf dem Bänkli auf dem Vrenelisgärtli. Zuvor musste aber noch einiges geleistet werden, bis diese spezielle Bank aus Verrucano ihren definitiven Platz fand. Um die über eine Tonne schwere Last vom Sackberg auf fast 3000 Meter zu befördern war ein Superpuma der Armee nötig.



Platz nehmen auf dem Vrenelisgärtli

Der erste Termin für den Transport vom Dienstag musste verschoben werden, da das Wetter nicht mitspielen wollte. Am Donnerstag war es dann aber so weit. Dank strahlendem Sonnenschein, klarer Sicht und ohne störenden Wind oben auf dem Vrenelisgärtli, konnte grünes Licht für den «Countdown» gegeben werden. Bereits kurz nach 08.00 Uhr flogen die Arbeiter mit der Heli Linth hinauf, um die letzten Vorkehrungen für die Montage der Bank zu treffen.


Wichtige Vorarbeiten

Bereits einige Tage zuvor hatte der Maurer Gianpietro Facchin aus Mitlödi auf dem Gipfel des Vrenelisgärtli alles minutiös vorbereitet. Bevor er aber Hand anlegen konnte, mussten die Bergführer Ernst Marti und Ueli Frei den in den vorhergehenden Tagen gefallenen Schnee wegschaufeln und den Fels für das geplante Fundament säubern. Auch für den routinierten Maurer Facchin war die Arbeit auf rund 3 000 Meter Höhe nicht alltäglich, bereitete ihm aber, wie er gerne bekannt gab, grosse Freude und auch Genugtuung.

Platz für den Blitzableiter

Auch für den Piloten Capito der Heli Linth waren die Flüge hinauf aufs Vrenelisgärtli mit einer anschliessenden «Punktlandung» nicht alltäglich. Sicher, wie gewohnt, flog er den Gianpietro Facchin, Alfred Knobel und Martin Luchsinger, Bergführer Sämi Leuzinger und das notwendige Werkzeug und der Spezialzement auf den Gipfel. Unter dem strengen Kommando von Facchin wurde nun intensiv gearbeitet. Mit Schaufeln hob man einen Graben für den Blitzableiter aus. Nachdem der Blitzableiter verlegt war, wurde der Graben mit Steinen, die Luchsinger eimerweise herbeischleppte, wieder zugedeckt. Während noch intensiv gearbeitet wurde tauchte plötzlich eine Dreierseilschaft aus Konstanz auf, die zum Gipfelerlebnis noch in den Genuss eines ganz speziellen Spektakels gelangten.

Warten auf den Superpuma

Gegen 09.00 Uhr war alles bereit und man wartete mit grosser Spannung auf den Superpuma. Endlich waren die erhofften Geräusche zu vernehmen. Aber weit daneben, die Pilotin, eine Frau Hauptmann, umflog mehrmals die Gipfel, um sich ein klares Bild der Verhältnisse zu verschaffen. Und wieder ertönten die Geräusche eines sich nähernden Helikopters, der kurz landete, um mit Remo Burch einen routinierten Flughelfer abzusetzen, der der Pilotin später beim Absenken der Fracht die richtigen Kommandos erteilen wird. Und noch einmal wurde die Geduld der Arbeiter und der anwesenden Medienvertreter auf die Probe gestellt. Um auch nur das kleinste Risiko auszuschliessen, wurden unten auf dem Sackberg mehrere Gurte um die Bank gelegt. Immer wieder waren noch kleine Korrekturen nötig, damit die Fracht auch sicher punktgenau abgeladen werden konnte. Endlich, aus der Ferne tauchte ein weiteres Mal der Superpuma auf, am Seil hing die Bank, die nun ihren Platz auf dem Vrenelisgärtli finden sollte. Alles lief wie am Schnürchen, alles passte und schon nach kurzer Zeit konnte mit der Endmontage begonnen werden. Auch hier selbstverständlich unter dem Kommando von Facchin, der sich auch nicht durch eine weitere Seilschaft, die in der Zwischenzeit oben auf dem Gipfel eintraf, von seiner Arbeit ablenken liess. Das Bänkli war nun definitiv fest verankert und als Erster konnte der Bergführer Platz nehmen. Auch Knobel liess es sich nicht nehmen, auf «seiner Bank» einmal Platz zu nehmen. «Für mich ist das einer meiner schönsten und bleibenden Erlebnisse, das mir stets in bester Erinnerung bleiben wird.» Kurz darauf erschien eine weitere Zweierseilschaft, die sich die Chance nicht entgehen liessen, als erste Touristen auf dem Bänkli, auf dem Vrenelisgärtli, Platz zu nehmen.