„Politische Glarner Umwelt-Agenda 2008“

Auf Einladung von neun Glarner Organisationen aus dem Bereich des Natur-, Umwelt- und Heimatschutzes kam es erstmals nach dessen Amtsantritt als Bau- und Umweltdirektor zu einer Aussprache mit Regierungsrat Robert Marti. Zur Diskussion stand die „Politische Glarner Um-welt-Agenda 2008“. Ein solches Gespräch soll sich jährlich wiederholen.



Regierungsrat Robert Marti und Organisationen besprechen die Politische Glarner Umwelt-Agenda (Bild:zvg.)
Regierungsrat Robert Marti und Organisationen besprechen die Politische Glarner Umwelt-Agenda (Bild:zvg.)

Auf Anfrage erklärte sich Regierungsrat Robert Marti als Bau- und Umweltdirektor zu einer Aussprache bereit. So kam es kürzlich zu einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Organisationen Pro Natura Glarus, Glarner Heimatschutz, WWF Glarus, Glarner Jagdverein, Glarner Natur- und Vogelschutzverein, Kantonaler Fischereiverband Glarus, SAC Sektion Tödi, VCS Glarus und Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus. Für den Glarner Jagdverein war der Termin allerdings ungünstig, waren doch dessen Vertreter auf der Gamsjagd.

Zur Diskussion stand die „Politische Glarner Umwelt-Agenda 2008“. Darin sind 13 Themen aufgelistet, die die neun Organisationen bewegen und die einer politischen Lösung bedürfen. Von dieser Aufstellung wurden alle Punkte angesprochen, aber speziell die Probleme Raumbedarf der Gewässer, Aufwertung der Bäche (Renaturierungsfonds), Inventare und Moorschutz behandelt. Zu den Inventaren macht der Kanton eine Auflistung, welche es gibt, welche fehlen und wo Handlungsbedarf besteht.

Der Forderung der neun Organisationen nach einem „Kantonalen Sachplan Wasser“ kann nicht entsprochen werden. Hingegen ist ein „Kantonaler Sachplan Energie“ vorgesehen. Darin kann in gewisser Weise der Wasser-Sachplan integriert werden. Jedenfalls können die Organisationen eine Vertreterin oder einen Vertreter in das Gremium für die Erarbeitung des „Kantonalen Sachplans Energie“ delegieren – nachdem sie bereits in der kantonalen B9-Projektgruppe Raumentwicklung zur Gemeindestrukturreform Einsitz haben.

Die Vernehmlassung zum Entwurf eines kantonalen Wassergesetzes fiel kontrovers aus. Der Regierungsrat hat die entsprechende Vorlage aus der Legislaturplanung herausgenommen.

Unter dem Traktandum „Anliegen des Kantons“ legte Regierungsrat Robert Marti den neun Glarner Organisationen die drei V ans Herz: Verantwortungsbewusstsein, Verhandlungskunst und Verbündete. Die Umweltorganisationen nähmen eine wichtige Aufgabe wahr. Sie sollen Behörden als Partner anerkennen. Eine gute Verhandlungskultur sei „die halbe Miete“. Für die Durchsetzung von Umweltanliegen brauche es in einer Demokratie Lobbying und Verbündete.

Das Thema Linthschlucht, Linthal, setzte den Schlusspunkt des Treffens. Gemäss der Kantonalen Natur- und Heimatschutzverordnung können „private Organisationen, die sich statutengemäss dem Natur- und Heimatschutz widmen“, dem zuständigen Departement „Anträge auf Unterschutzstellung unterbreiten“. Pro Natura Glarus, WWF Glarus, Glarner Heimatschutz, Glarner Natur- und Vogelschutzverein und Kantonaler Fischerei-Verband Glarus machen von dieser Möglichkeit Gebrauch und empfehlen dem Regierungsrat die entsprechende Beschlussfassung. „In absehbarer Zeit“, so Regierungsrat Robert Marti, ist auch die Unterschutzstellung der Diesbachfälle zu erwarten.

Es wurde gegenseitig vereinbart, jährlich ein Treffen respektive eine Aussprache zu Umweltfragen durchzuführen.


Auskunft:

Dr. Jakob Marti, Kantonale Abteilung Umweltschutz und Energie, 055 646 64 60
Barbara Fierz, Geschäftsleiterin Pro Natura Glarus, 055 640 99 80