Man ist halt das, was die hohe See aus einem macht: ein rauer, ungehobelter, aber liebenswürdiger Kerl. Popeye, der Underdog mit einem grossen Herz und einer riesigen Portion Gerechtigkeitssinn, kehrt zurück. Jedoch nicht wie gewohnt auf dem Bildschirm oder in einem Comicheft – diesmal live auf der Bühne. Im Veka schlüpft der auch sonst recht rüpelhafte Reverend Beat-Man in die Rolle des bescheidenen Seemannes. An seiner Seite sind seine geliebte Olivia Oyl, auch als The-Jackets-Frontfrau Jackie Brutsche bekannt, und weitere vertraute Gesichter wie Bluto, Swee Pea und J. Wellington.
Was die Theatercrew auf der Bühne bietet, weht einem eine salzige Meeresbrise um die Nase und weckt Mövengeschrei in unseren Köpfen. Es ist alles dabei, was das Seemannsherz begehrt: derbe Witze, Schlägereien, Liebe und Eifersucht. Doch wer dabei an Drehbuch und Regieanweisungen denkt, liegt so was von daneben. Es wäre nicht der Reverend, wenn nicht für eine Dosis Exklusivität gesorgt würde. Das Stück kommt ganz ohne Text aus. Dafür glänzt es umso mehr mit virtuoser Körpersprache, überwältigender Mimik und live produzierten Geräuschen. Das ganze Spektakel wird musikalisch unterstützt vom allseits umschwärmten King Pepe. Eine nicht ganz unwichtige, wenn nicht sogar zentrale, Rolle, spielt ein Hellraumprojektor. Er hat es aus den verstaubten Klassenzimmern der Sechzigerjahre raus geschafft und erlebt heute eine Renaissance auf den Bühnen dieser Welt zusammen mit dem Popeye-Theater. Den neu erlangten Ruhm will er aufrechterhalten und unterstützt die Crew mit packenden analogen Animationen.
Vikti spielt deinen Song
Und wenn wir schon in süssen Erinnerungen unserer Schulzeit schwelgen: Wer kannte ihn nicht? Den sympathischen älteren Herren, der gerne mal eine M&U-Note aufgerundet hat. Auch DJ Viktor, der mit dem Zeitgeist geht und lieber «Vikti» genannt werden will, möchte den Veka-Besuchern etwas Gutes tun. Nach dem Theater heizt er dem jungen Gemüse ordentlich ein. Mit dabei im Gepäck hat er sein Monstrum von Glücksrad und Tücher, um den Schweiss abzutupfen. Denn es wird heiss! Und so funktioniert das Ganze: Man dreht am Rad und bestimmt somit die Musikrichtung. Steht diese fest, wühlt Vikti unermüdlich in seiner Plattenkiste, um den passenden Song aus dieser Sparte zu finden. Und schon geht’s los auf dem Parkett. GArtikelarantiert alles tanzbar! Und wem das immer noch zu wenig ist: Ab 22.00 Uhr gilt der reduzierte Eintrittspreis.