Post Ennenda – Abschied und Weiterführung

Eine geschätzte und oft genutzte Dienstleistung war und ist die Post in Enennda. Das markante 1913 eingeweihte Gebäude ist Teil einer gewachsenen Reihe mit historisch gewachsenen Gebäuden – dem Gemeindehaus, der Kirche samt westlich angrenzendem Friedhof, den Reihenhäusern im Abläsch und am Kirchweg und dem Gesellschaftshaus.



Die 1913 eröffnete Post wird am 5. April geschlossen. Eine Agentur im Neubauquartier steht Benutzern zur Verfügung. (p.meier)
Die 1913 eröffnete Post wird am 5. April geschlossen. Eine Agentur im Neubauquartier steht Benutzern zur Verfügung. (p.meier)

Im Dorfführer wird die Post als «Heimatstilbau mit neubarockem Kreuzfirstdach, dem geschweiften Quergiebel und den Rundbogenöffnungen» charakterisiert. Das Projekt stammt vom damaligen Stadtglarner Architekten J. Schmid-Lütschg. An dieser Stelle wurde zur Zeit der Industrialisierung herangeflösstes, für die Ennendaner Fabriken bestimmtes Holz, zwischengelagert, bevor es – in übrigens grossen Mengen – zum Verbraucher gelangte.

Die Beliebtheit der heimeligen Post ist über Jahrzehnte geblieben. Die Zahl der Nutzer ging aber derart zurück, dass die gesamtschweizerisch Verantwortlichen an eine ersatzlose Streichung dachten. Es regte sich gewaltiger Widerstand in der Bevölkerung. Unterschriften wurden gesammelt und den verantwortlichen Amtsstellen damit unmissverständlich signalisiert, dass man mit Derartigem ganz und gar nicht einverstanden sei.

Ab 2008 setzten dann Gespräche zwischen den Postverantwortlichen und den lokalen politischen Behörden ein. Vonseiten der Post wurde klar belegt, weshalb diese fürs Dorf drastische Massnahme zur Diskussion stand. Die Kundennachfrage war massiv gesunken, die Rentabilität war in keiner Weise mehr gewährleistet. Vor zwei Jahren, den Gesprächen mit den Behörden der fusionierten Gemeinden, wurde vonseiten der Post aufgezeigt, dass pro Tag im Schnitt 105 Einzahlungen, 225 Briefaufgaben (davon lediglich deren 30 von Privatkunden) und 20 Pakete (davon ein Dutzend von privater Kundschaft) und das Abholen von etwas mehr als 20 eingeschriebenen Sendungen erfolgte. Bei den Paketen betrug das Minus 24%, bei den Briefen 21%, den Einzahlungen 12 und dem Abholen von Sendungen 4%. Als Alternativen präsentierte die Post die Modelle einer Agentur und Hausservice.

Die Agenturlösung wurde favorisiert. Damit konnte eine einfache, praktische und vielerorts bewährte Alternative der Realisierung zugeführt werden. Damit konnten auch zu erwartende Unterhalts- und Sanierungsarbeiten bei der bestehenden Post im ungefähren Umfang von maximal 450 000 Franken vermieden werden. Die neue Agentur im Quartierladen im Neubauquartier 9 liegt rund 200 Meter vom bisherigen Standort entfernt. Sie bietet attraktive Öffnungszeiten, wie sie den gewohnten Ladenzeiten entsprechen, und befindet sich in der Nähe anderer Einkaufsgelegenheiten.

Es ist den Postverantwortlichen zugute zu halten, dass die Dorfbevölkerung über die geplanten Änderungen periodisch und umfassend genug informiert worden ist. So war zu erfahren, dass dem bisher beschäftigten Personal ein gleichwertiges Angebot in der näheren Umgebung gemacht worden ist.

Am 7. April ist es so weit. Im Quartierladen wird die Agentur eröffnet. Deren Dienstleistung umfasst beispielsweise die Briefaufgabe fürs In- und Ausland, den Empfang von Massensendungen bis zu 350 Stück, Eilsendungen und Paketpost. Geregelt ist der bargeldlose Zahlungsverkehr (Einzahlungen und Bargeldbezüge, PostFinance Card für Bezüge, auch Maestro.-Karte für Einzahlungen). Briefmarken können bezogen werden. Zudem können Briefe eingeworfen werden. Separat informiert wurden die Inhaber eines Postfachs. Bestehen Fragen, kann man sich beim Kundendienst der Post [email protected] oder www.post.ch/postnetz vertiefend informieren.