Gestützt auf Art. Bl der Landratsverordnung reiche ich dem Landrat das nachfolgende Postulat zur Förderung von jungen Juristinnen und Juristen in der kantonalen Verwaltung des Kantons Glarus zur Überweisung an den Regierungsrat ein:
Antrag:
Der Regierungsrat wird beauftragt zu prüfen, inwiefern im Kanton Glarus Praktikumsstellen (analog zum Lehrlingsprogramm des Kantons Glarus) für angehende Juristen während des Studiums eingeführt werden können.
Begründung:
Dass Glarner Studienabgänger nur selten zurück in ihre Heimat kommen, ist seit jeher ein Problem. Nicht anders verhält sich dieses Phänomen bei den Juristinnen und Juristen. Dies hat auch die direkte Folge, dass es für die Gerichte im Kanton Glarus immer schwieriger wird, ihre offenen Praktikumsstellen zu besetzen. Das zu prüfende Praktikumsprogramm soll Studierende einen ersten Blick in die Arbeitswelt vermitteln und dazu ermutigen, auch nach dem Studienabgang im Kanton Glarus arbeitstätig zu bleiben.
Obwohl es eine grosse Nachfrage nach Praktikumsstellen seitens der Studierenden gibt, bieten im Kanton Glarus nur wenige Anwaltskanzleien Praktikumsstellen für Studentinnen und Studenten während des Studiums an. Ganz anders verhält es sich in diversen anderen Kantonen. So bieten beispielsweise kleine wie auch grosse Anwaltskanzleien im Kanton Zürich unzählige Praktikumsplätze an. Dies hat die direkte Folge, dass die Studierenden bereits während ihres Studiums ausserhalb des Kantons Glarus Kontakte knüpfen und daher kaum nach ihrem Studium in ihre Heimat zurückkehren.
Das Praktikumsangebot soll ähnlich aufgebaut sein wie das Ausbildungsprogramms des Kantons Glarus für Lernende. Das Praktikum soll ein Arbeitspensum von ca. 40% umfassen, sodass es gut neben dem Studium absolviert werden kann. Da es praktisch in allen Departementen des Kantons eine Rechtsabteilung gibt, sollen die Studentinnen und Studenten in einem vorgesehenen Turnus von Abteilung zu Abteilung wechseln, um so Einblick in möglichst alle Rechtsbereiche erhalten zu können.
Die Studierende sind dazu da, die einzelnen Rechtsdienste zu unterstützen und können dadurch gleichzeitig die Strukturen des Kantons Glarus besser verstehen, die einzelnen Rechtsbereiche kennenlernen und erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln.
Studierende sind auch für den Kanton attraktive Mitarbeiter, zumal sie flexibel sind und direktes Know-how von der Universität mitbringen. Des Weiteren sind sie für ihre Qualitäten, die sie mitbringen, als Praktikanten sehr kostengünstig. Zudem hätten die verschiedenen Departemente mit den jeweiligen Studenten mehr Ressourcen für Spezialprojekte ausserhalb des aktuellen Tagesgeschäfts.
Hans-Jörg Marti Hans Jenny
Landrat FDP Nidfurn Fraktionspräsident FDP, Ennenda