Begründung:
Die Tourismusstrategie 2020 – 2023 fokussiert sich schwergewichtig auf den Tourismusfonds sowie auf das Produktmanagement und hat somit eine eher operative Ausrichtung. Die touristische Vermarktung sowie deren Finanzierung sind als Trägerschaftsmodell über eine Leistungsvereinbarung geregelt. Auch diese regelt primär den operativen Betrieb. Ebenso sind die Spielregeln zu einer allfälligen Mitfinanzierung touristischer Kerninfrastrukturen definiert. – Was aber nach wie vor fehlt, ist ein strategischer Rahmen für die künftige Tourismuspolitik, der einen längeren Zeithorizont als bisher hat und insbesondere folgende Eckwerte beinhaltet:
- Entwicklungspolitische Roadmap mit strategischen Geschäftsfeldern und Antworten auf die Frage, welche Art und Ausgestaltung von Tourismus künftig im Glarnerland schwergewichtig angestrebt wird.
- Damit verbunden die Planung von Investitionen in dementsprechend identifizierte Infrastrukturen.
- Definition im Zusammenspiel der Zuständigkeiten zwischen dem Kanton und den Gemeinden, welche Destinationen eine kantonale, welche eine kommunale Bedeutung haben.
- Konzept, wie und ob die Destinationen eine vernetzte Wirkung oder gegenseitige Abhängigkeiten haben.
- Strategischer Rahmen bzw. Kriterien und Eckwerte, unter welchen Bedingungen sich der Kanton finanziell engagiert.
Eine solche, breit abgestützte Tourismusstrategie ist unter Einbezug der verschiedenen Anspruchsgruppen zu erarbeiten. Prüfenswert wäre beispielsweise eine Projektorganisation wie bei der damaligen Gemeindestrukturreform, bei der kantonale und kommunale Stakeholder mit externer Fachunterstützung tragfähige Lösungen entwickelt haben.
Wir bitten Sie höflich um die Überweisung des Postulats und danken Ihnen bereits im Voraus für die Unterstützung.
Mathias Vögeli, Fraktionspräsident Martin Landolt, Landrat
