Power to Gas – die Sonne im Tank

In Rapperswil-Jona diskutierten Fachleute aus Industrie, Politik und Wirtschaft darüber, wie sich aus erneuerbarem Strom Methangas als Treibstoff produzieren lässt. Und warum dies sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich Sinn macht.



9. gasmobil-Symposium in Rapperswil-Jona. (Bild: zvg)
9. gasmobil-Symposium in Rapperswil-Jona. (Bild: zvg)

Die CO2-Emissionen des motorisierten Individualverkehrs zu senken, ist mehr als ein gesetzlicher Auftrag. Die Mobilität mit Erdgas/Biogas bzw. Methangas liefert dabei bereits heute einen wertvollen Beitrag. Erdgas/Biogas reduziert den CO2-Ausstoss um fast 40 Prozent. Darüber hinaus bietet das Erdgasnetz die Lösung einer der grössten Herausforderungen im Zeitalter der Energiewende: der Speicherung von erneuerbarem Strom.

Am 9. gasmobil-Symposium in Rapperswil-Jona vom 12. November diskutierten Empa-Motorenforscher Christian Bach, Nationalrat und Fuhrhalter Ueli Giezendanner sowie Nationalrat und UREK-N-Präsident Eric Nussbaumer mit über 200 Entscheidungsträgern aus der Gasindustrie, von Energieversorgern, Flottenbetreibern, Fahrzeugimporteuren sowie Persönlichkeiten aus der Forschung, der Verwaltung und der Politik über besagtes Thema. Ein zentraler Diskussionspunkt war das Speichern der zunehmend sauber produzierten elektrischen Energie im Erdgasnetz, und warum dies wirtschaftlich und ökologisch Sinn macht.
Die Idee ist so simpel wie genial, Erdgas bzw. Methan als Speicher für unregelmässig oder zur falschen Zeit anfallenden Solar- und Windstrom zu nutzen, drängt sich geradezu auf. Durch die Elektrolyse von Wasser entsteht Wasserstoff (H2), der mit Kohlendioxid (CO2) zu Methan (CH4) reagiert. Und im Erdgasnetz lassen sich nahezu unbeschränkte Mengen dieser CO2-neutralen Energie speichern.

Erdgas/Biogas-Fahrzeuge in grosser Vielfalt

Das ab 2015 gültige Limit von 130 Gramm CO2 pro Kilometer unterbieten Erdgas/Biogas-Fahrzeuge deutlich und gelten gemäss VCS-Autoumweltliste als wirtschaftlichste und umweltschonendste Alternative gegenüber herkömmlichen Benzin- und Diesel-Modellen. Am 9. gasmobil-Symposium in Rapperswil-Jona zeigten die Marken VW, Fiat, Lancia, Opel, Seat, Piaggio, Iveco und Scania sowohl Personenwagen als auch Nutzfahrzeuge.

Der in der Schweiz angebotene Erdgas/Biogas-Mix besteht schon heute aus 80 Prozent Erdgas und 20 Prozent Biogas. Damit sinkt der CO2-Ausstoss um fast 40 Prozent. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Die Treibstoffkosten sinken dabei um mehr als 30 Prozent. Mit über 135 Erdgas/Biogas-Tankstellen befindet sich auf den wichtigsten Verkehrsachsen im Durchschnitt alle 15 Kilometer eine Station mit diesem umweltfreundlichen Treibstoff.