«Prämien spiegeln nur den Anstieg der Gesundheitskosten»

An der Generalversammlung der Glarner Krankenversicherung blickte Martin Landolt, Präsident santésuisse, in seinem Referat auf die Treiber der Gesundheitskosten und wo die Politik eingreifen könnte. Zudem präsentierte der neue Geschäftsleiter Pino Puopolo die Jahresrechnung.



Vorstandspräsident Hansruedi Zopfi eröffnet die Generalversammlung der Glarner Kranken-versicherung (Bilder: j.huber)
Vorstandspräsident Hansruedi Zopfi eröffnet die Generalversammlung der Glarner Kranken-versicherung (Bilder: j.huber)

Im Volksmund würden häufig die Krankenkassen und -versicherungen als grosse Kostentreiber im Gesundheitswesen angesehen. «Wir präsentieren der Bevölkerung einfach die Rechnung in Form der Prämie», stellte Martin Landolt, Präsident santésuisse, in seinem Referat im Anschluss an die Generalversammlung der Glarner Krankenversicherung Anfang Mai im Restaurant müli im glarnersteg in Schwanden fest. Wie Landolt weiter ausführte, zählen darunter steigende Preise bei den Medikamenten oder die Überversorgung an Spitälern und Ärzten in gewissen Regionen. «Ein Luxus, den wir im Glarnerland ganz sicher nicht kennen.» Ausserdem liege bei diesem Thema die Verantwortung bei der Politik, egal, ob national oder kantonal. Allein der Bundesrat hätte Möglichkeiten von gut einer Milliarde Sparpotenzial. «Und das ohne, dass die Qualität darunter leiden wird.» Als Beispiel brachte Landolt ein, dass schon heute Behandlungsmethoden und Medikamente dahingehend überprüft werden, ob sie noch zeitgemäss, effizient oder durch bessere Alternativen ersetzt werden können. «Daraus resultiert aber nichts.»

Die Gesundheitskosten seien selbstverständlich auch ein ständiges Thema für die Glarner Krankenversicherung, ergänzte dazu der Vorstandspräsident Hansruedi Zopfi. «Im letzten Jahr stand aber eine Personalfrage im Zentrum.» Der Geschäftsleiter der ersten Stunde, Hanspeter Zweifel, gab auf September 2022 seinen Rücktritt bekannt. «Wir danken ihm auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für sein Engagement und sind glücklich mit Pino Puopolo eine ideale Nachfolge gefunden zu haben.» Dieser durfte anschliessend gleich seine erste Jahresrechnung präsentieren. «Obwohl ich noch nicht sehr viel dazu beitragen konnte, da ich ja meine Stelle erst im Herbst angetreten habe.» Die geopolitische Lage und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte sowie die Teuerung hätten hier einen starken Einfluss auf das Ergebnis gehabt. So habe man auf Rückstellungen zurückgegriffen und im Betriebsergebnis eine schwarze Null erreicht. «Aber genau für solche Situationen haben wir solche Sicherungsinstrumente.» Das Unternehmen stehe nichtsdestotrotz sehr gut da, sind sich Puopolo und Zopfi sicher. Dies zeige auch der deutliche Anstieg der Versicherten von über 1000 im Vergleich zum Vorjahr. Sodass die Glarner Krankenversicherung zum ersten Mal seit der Gründung vor 12 Jahren über 9000 Kunden verzeichnen kann. «Stand Ende Jahr sind es genau 9572.» Nicht nur dies belege, dass die GLKV die Versicherung für die Glarnerinnen und Glarner ist. Dies haben zudem die sehr guten Ergebnisse bei der Kundenumfrage auch deutlich gezeigt. Und das beste Beispiel war am letzten Wochenende der Publikumsaufmarsch am Tag der offenen Tür im neuen Hauptsitz in Schwanden. «Somit konnten wir die Eröffnung des Gebäudes wie auch das 10-Jahr-Jubiläum endlich nachholen», meinte dazu Zopfi. Aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen konnte beides 2021 leider nicht gefeiert werden. Umso schöner war es für das GLKV-Team, die Versicherten wieder in so einer schönen Umgebung treffen zu können.