Pragmatisches Vorgehen auf zwei Schienen bei der Raumplanung

Der Steuerungsausschuss und die Projektleitung von Glarus Nord unter der Leitung von Willy Kamm haben sich an ihrer Oktobersitzung in Bilten über ein mögliches Vorgehen in Sachen Raumentwicklung informieren lassen, einen Vereinbarungsentwurf mit der Zeltklub Genossenschaft Glarnerland gutgeheissen und mehrere Kreditvorlagen von Projekten aus einzelnen Gemeinden zu Handen des Kantons verabschiedet.



Die Projektgruppe Glarus Nord informieren sich über die Raumplanung (Bild: jhuber)
Die Projektgruppe Glarus Nord informieren sich über die Raumplanung (Bild: jhuber)

Die Nutzungs- und Raumplanung, welche die bestehenden Nutzungspläne und Bauordnungen der jetzigen acht betroffenen Gemeinden berücksichtigt, zudem auch Verkehr, Tourismus, Landwirtschaft, Natur- und Heimatschutz miteinschliesst und eine gesunde Weiterentwicklung offen lässt, ist ein sehr komplexes Thema. Die Sitzungsteilnehmer liessen sich daher in Bilten über ein mögliches Vorgehen in Sachen Raumentwicklung durch Beat Aliesch vom Planungsbüro Stauffer & Studach AG informieren. Aliesch empfahl, auf zwei Schienen weiter zu planen, mit einer Untergruppe Baubehörden und einer Untergruppe Raumplanung. Mit diesem pragmatischen Vorgehen soll Operatives von den eher politischen Fragen der Raumplanung getrennt werden. Dank den bereits abgeschlossenen Arbeiten des Entwicklungskonzepts Linthebene EKL 2003 müsse das «Rad nicht neu erfunden» werden, Vieles ist bereits vorhanden, muss aber noch intern aufeinander abgestimmt werden. Die Projektleitung wird der Arbeitsgruppe «Raumentwicklung» von Glarus Nord ein entsprechendes Pflichtenheft übertragen.

Verschiedene Arbeitsgruppen tagten

In der Arbeitsgruppe «Volksrechte/Behörden» hat man sich mit der Frage befasst, wie in der zukünftigen Grossgemeinde über die Vorlagen befunden werden kann. Laut dem Vorsitzenden Bruno Gallati soll dabei die Variante eines Parlamentes vertieft angesehen werden. Die Arbeitsgruppe «Finanzwesen», die wegen anstehenden personellen Mutationen in den drei grössten Glarus-Nord-Gemeinden früher gestartet ist, hat sich intensiv mit einer Lösung für eine gemeinsame Finanzverwaltung von Glarus Nord auseinandergesetzt. Die Arbeitsgruppe hat ihren Auftrag erfüllt und schlägt ein Modell vor, wonach im Prinzip in Kürze eine effiziente und bürgergerechte Finanzverwaltung Glarus Nord in Betrieb genommen werden könnte. Früher gestartet ist auch die Gruppe «Energie/Versorgung». Hier muss nicht nur die Frage geprüft werden, wie – und in welcher Rechtsform – sich die gemeindeeigenen Elektrizitätswerke gemeinsam führen lassen, sondern auch, wie auf die unmittelbar bevorstehende Strommarktliberialisierung reagiert werden kann. Im Weiteren prüft diese Arbeitsgruppe, ob in die Versorgung mit elektrischer Energie nicht auch diejenige mit Erdgas, TV-Signalen und eventuell sogar Trinkwasser operativ eingeschlossen werden kann. An der Sitzung in Bilten wurde zudem verlangt, dass auch ein Modell geprüft werden solle, wonach alle Bereiche unter dem Begriff «Werkbetriebe» zusammengefasst werden könnten.

Vereinbarungsentwurf und Kreditvorlagen

Der Steuerungsausschuss und die Projektleitung haben in Bilten von einem Vereinbarungsentwurf mit der Zeltklub Genossenschaft Glarnerland Kenntnis genommen. Die Gemeinden von Glarus Nord würden sich danach zu Beiträgen an den Ausbau des öffentlichen Bereichs im Gäsi verpflichten. Die Behörden der Glarus-Nord-Gemeinden sind gebeten, darüber zu befinden. Schliesslich wurden an der Sitzung mehrere Kreditvorlagen von Projekten aus den acht Gemeinden zur Überprüfung durch den Regierungsrat verabschiedet.