Preisverleihung an eine Islamwissenschaftlerin

Heute Samstagnachmittag ist in der reformierten Kirche in Mollis der Anna-Göldi-Preis der Islamwissenschaftlerin Amira Hafner-Al Jabaji verliehen worden.



Preisverleihung an eine Islamwissenschaftlerin

«Die Anna-Göldi-Stiftung will mit dem jährlich wiederkehrenden Gedenktag an das Unrecht erinnern, die Anna auf brutalste Art und Weise hat erfahren müssen», sagte Präsident Fridolin Elmer zu Beginn der Feier am vergangenen Samstag in der reformierten Kirche in Mollis. Der Gedenktag solle uns bewusst machen, dass auch in der heutigen Zeit immer noch viel Unrecht passiert. Eine, die sich für Werte wie Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Verständigung einsetze, sei die heutige Preisträgerin Amira Hafner-Al Jabaji.

Preisträgerin ist ein Multitalent

Marise Lendorff-El Rafii, syrisch-schweizerische Doppelbürgerin, schilderte in ihrer Laudatio Leben und Werk der Preisträgerin. Seit 1996 sei Amira Hafner als Referentin und Publizistin in den Bereichen Islam, Muslime in der Schweiz, interreligiöser Dialog mit besonderer Berücksichtigung der Genderperspektive tätig. Hafner sei nicht nur ein Multitalent, sondern menschlich wie fachlich eine ganz aussergewöhnliche Persönlichkeit. Durch ihr grosses Engagement für den Dialog zwischen Muslimen und Christen habe sie sehr viel Verständnis geweckt. «Für dich bedeutet interreligiöser Dialog aufmerksames Zuhören, Verständnis für die Argumente des Gegenübers, um gemeinsam Lösungen zu finden und Brücken zu bauen.» Ihre Stärke sei ein offenes, interessiertes Eingehen auf andere Menschen – aber immer auch mit einem klaren Bekenntnis zu ihrer eigenen Meinung. «Und uns allen wünsche ich», sagte Lendorff zum Schluss, «dass Christen und Muslime vermehrt und versöhnlich miteinander, statt übereinander sprechen.» Verschiedenheit könne kreativ sein, wenn sie denn in ihrer Eigenart geachtet und beachtet werde.

Mit der Arbeit weiterfahren

Musikalisch umrahmt wurde die gut besuchte Feier durch mehrere Beiträge des Ensembles Müsiaque. Zu Beginn des Anlasses hatte die Glarner Pfarrerin Christina Brüll die religiösen Gemeinschaften und das kirchliche Leben im Kanton Glarus geschildert. Nicole Lieberherr vom Stiftungsrat war es dann vorbehalten, die Urkunde und eine eigens von Daniel Ledergerber geschaffene Skulptur an die Preisträgerin zu übergeben. Amira Hafner war es abschliessend ein Bedürfnis vielen Menschen zu danken, die sie stets gefördert und unterstützt hätten. «Der Preis ist für mich eine Würdigung meiner Arbeit, aber auch ein Ansporn und Auftrag mit meiner Arbeit weiterzufahren.»