Premiere an FMS-Abschlussfeier

Feierstunde am Donnerstagabend in der Aula der Kantonsschule Glarus: Nach drei Jahren Ausbildung an der Fachmittelschule bekamen neun Lernende ihren FMS-Ausweis von Regierungsrat Benjamin Mühlemann sowie sieben nach vier Jahren ihr Fachmaturitätszeugnis.



Der grosse Moment: Bildungsdirektor Benjamin Mühlemann übergibt die Ausweise und Zeugnisse. (Bilder: mb.) Sie haben nach drei Jahren die FMS-Ausweise bekommen. Sie haben die Fachmaturität bestanden. Auf dem Bild fehlt Neva Landolt. «Absolute Premiere»: Lehrer Leo Kühne bot mit Brigitta Baumgartner ein Alphornstück dar. FMS-Leiter Martin Hemmi verabschiedete die langjährige FMS-Lehrerin Myrta Giovanoli. Keine Klasse
Der grosse Moment: Bildungsdirektor Benjamin Mühlemann übergibt die Ausweise und Zeugnisse. (Bilder: mb.) Sie haben nach drei Jahren die FMS-Ausweise bekommen. Sie haben die Fachmaturität bestanden. Auf dem Bild fehlt Neva Landolt. «Absolute Premiere»: Lehrer Leo Kühne bot mit Brigitta Baumgartner ein Alphornstück dar. FMS-Leiter Martin Hemmi verabschiedete die langjährige FMS-Lehrerin Myrta Giovanoli. Keine Klasse

In Anlehnung an die aktuellen Radrundfahrten sagte FMS-Leiter Martin Hemmi, dass die Klasse 6u das Ziel der dreijährigen Etappe, «im Jargon eine Königsetappe», gut erreicht habe. Mit Flachstücken, bei denen Teamwork hilfreich gewesen sei, mit steilen Rampen und strengen Pässen, die Motivation, Ausdauer und Frustrationstoleranz erfordert hätten, sowie mit Abfahrten, bei denen manche die Beine hätten baumeln lassen können. Dabei gab es aber auch Abgänge zu verkraften: Am Anfang zählte die Klasse 15 Lernende, neun bekamen am Schluss ihren FMS-Ausweis.

Auch Fachmaturitätszeugnisse übergeben


Die FMS ist laut Martin Hemmi eine schweizweit anerkannte allgemeinbildende Mittelschule und bereitet Lernende in den Berufsfeldern Gesundheit, Pädagogik sowie Kommunikation und Information «auf anspruchsvolle Berufe vor, die fast alle nicht über eine Berufslehre erlernt werden können». Die meisten Abgänger/-innen erwerben anschliessend eine Fachmaturität. Diesmal bekamen sieben ihr Fachmaturitätszeugnis, welches Zulassungsbedingung für Fachhochschulstudien ist: sechs im Berufsfeld Gesundheit und erstmals eines im Berufsfeld Kommunikation und Information.

Der FMS-Leiter verabschiedete zudem Myrta Giovanoli, die während 27 Jahren an der FMS «mit Schwung, Engagement, Humor und Teamgeist» Italienisch und Französisch unterrichtet hatte.

Standing Ovations für Lehrerpräsent


Infolge Erkrankung von Klassenlehrerin Danuta Senn übernahm Leo Kühne den Part des Lehrerbeitrages. Er sei schon früher als Aushilfsklassenlehrer eingesprungen und habe das immer gerne getan: «Wir hatten eine gute On-and-Off-Beziehung», sagte er zur Klasse 6u. Sie hätten sehr viel gemeinsame Zeit miteinander verbracht, seien quasi «nicht nur zusammen durch dick und dünn, sondern auch durch heiss und kalt, trocken und nass, aber auch durch Fröhliches und Traurigeres gegangen. Solche Momente verbinden!»

Es sei nicht immer ganz einfach gewesen, die Klasse bei der Stange zu halten. Gelegentlich sei er sich so vorgekommen: «Lehrer sind Menschen, die einem bei Problemen helfen wollen, die man ohne sie gar nie gehabt hätte ...» Zum Teil habe er auch etwas mitgelitten, besonders bei den Abschlussprüfungen. «Nun aber ist es geschafft, die Tour beendet, eine grosse Last ist weg, und ich gratuliere euch dazu von Herzen», so Leo Kühne.

Gar eine Standing Ovation erntete er mit seinem symbolischen Präsent für die Klasse. «Völlig talentfrei» habe er in den vergangenen drei Wochen eine Sache angepackt, «die ich eigentlich für den Sankt Nimmerleinstag vorgesehen hatte». Die Feiernden wurden tatsächlich Zeuge einer «absoluten Premiere»: Leo Kühne bot gemeinsam mit seiner Partnerin Brigitta Baumgartner mit dem Alphorn das Stück «Dank» dar.

Damit reihten sich die beiden ein in den Reigen der musikalischen Darbietungen, welche die FMS-Abschlussfeier stets bereichern. Der FMS-Chor trat zweimal auf, zudem spielte Salome Mattenberger ein einfühlsames Klavierstück.

«Familie 6u»

Gekommen waren die Lernenden und deren Angehörigen natürlich vor allem wegen der Übergabe der Ausweise und Zeugnisse. Noch aber mussten sie sich etwas gedulden, was ihnen nicht schwerfiel: Der Beitrag der Abschlussklasse selber war durchaus amüsant. «Mit welchem Filmtitel würdest du die drei Jahre bezeichnen?», lautete die Frage, ehe es Bilder und Videos gab – zum Abschluss der «Familie 6u» notabene.

Schliesslich kam der grosse Moment. Bildungsdirektor Benjamin Mühlemann meinte angesichts des teils negativen Images der heutigen Jugend, dass die 16 erfolgreichen Lernenden der beste Beweis seien, «dass alles ganz anders ist», dass man die Vorurteile oder Vorwürfe nicht gelten lassen dürfe. Er überbrachte die Glückwünsche der Regierung, forderte die Lernenden auf, weiter zu lernen, und wünschte, dass sie sich «für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft» einsetzten.

Nach der Übergabe der begehrten FMS-Ausweise und Fachmaturitätszeugnisse durch Benjamin Mühlemann samt Sonnenblumen von Leo Kühne waren alle zu einem Apéro eingeladen. Angesichts des herrlichen Sommerabends natürlich im Freien.