Mit drei Rennen in drei Tagen liess sich der Formstand messen. Nach dem Rollski-Sprintrennen vom Freitag schlugen die Herzen auf der Berglaufstrecke Göschenen–Andermatt höher. Nach zwei sonnigen und heissen Tagen brachte der Rollskilauf am Sonntag auf der Biathlonpiste in Realp dann die Abkühlung bei misslichem Wetter und die Entscheidung in der Gesamtwertung.
Gebrüder Bässler setzen ein Ausrufezeichen
Im Feld der über 50 Männern U20 war im Langlauf kein Kraut gegen den Engadiner Isai Näf (Lischana Scuol) gewachsen. Mit fast 2 Minuten Vorsprung gewann er die Gesamtwertung und siegte in allen drei Rennen. Nachdem Yanick Bässler infolge zweier Schulteroperationen den letzten Winter verpasste, war sein Coach Fridli Luchsinger auf das Comback des jungen Elmers gespannt. Und Yanick lieferte ab und wie! Im Sprint war sein 24. Rang den Erwartungen entsprechend, mit dem 10. Rang im Berglauf und dem 11. im hart umkämpften Rollski-Lauf war der sechste Gesamtrang über alle drei Rennen eine sehr starke Leistung. Dazu meinte er: «Leider verhinderte im Rollski-Lauf ein Sturz eine noch bessere Rangierung, doch bin ich mit dem Formstand sehr zufrieden. Es macht mir Freude, wieder dabei zu sein.» Sein Kamerad aus Vättis, Samuel Maes, belegte den 10. Schlussrang.
Jonas Baumann top und Mario Bässler flott
Im stark besetzten Feld der Männer siegte Routinier Jonas Baumann over all vor seinen Kaderkollegen Beda Klee und Antonin Savary. Mario Bässler fehlten lediglich 10 Sekunden aufs Podest. Sein vierter Rang ist ein gutes Zeichen für den kommenden Winter. Unmittelbar nach diesem Test packt er seine Sachen, um vier Wochen in Falun inmitten der schwedischen Spitzenläufern trainieren zu können. «Ich habe im letzten Jahr bereits erste positive Erfahrungen gesammelt und bin überzeugt, die dortigen Weltcupläufer werden mich weiterbringen wie auch mein Skimarkenwechsel zu «Kästle».» Nach dem Motto seines Förderverein proNordic «Trainiere mit den Besten, lerne von den Besten» investiert Mario Bässler viel in seine Sportkarriere. Anfang November werden die proNordic Ambassadoren nach Finnisch Lappland für ein Basistraining eingeladen. Nur wem es auch möglich ist, ähnlich wie die Kaderleute zu trainieren, hat eine kleine Chance, den Sprung an die Spitze zu schaffen. Mit den Resultaten der übrigen proNordic Ambassadoren ist der Verein sehr zufrieden. Silvan Durer im 10., Elia Beti im 15. und Robin Locher im 20. Rang dürfen sich sehen lassen.
Lydia Hiernickel verpasst das Podest
Den weiteren Glarnern lief es unterschiedlich. Die B-Kaderselektion hat Silvan Hauser (SC Riedern) letzten Winter geschafft, in Andermatt reichte es ihm nur zum19. Rang. Malia Elmer (SC Riedern) klassierte sich im Feld der Damen im 9. Rang, wobei von den 20 Schweizerinnen deren 12 alle drei Rennen bestritten. Noch bescheidener sah es bei den Biathletinnen aus, Lydia Hiernickel (Gardes-Frontière) verpasste das Podest um 1:42 Min. und belegte den 4. Rang unter 6 Gewerteten. Ein Zeichen setzte die junge Einsiedlerin Lena Baumann, welche in der Damen Jugend souverän den 1. Rang belegte. Der Biathlonsport hat Nachwuchs dringend nötig, will die Schweiz den Anschluss an diese attraktive Sportart nicht verpassen. Vielleicht hilft die von proNordic geplante Luftgewehr-Schiessanlage auf der Loipe im Tierfed etwas Begeisterung im Glarnerland im kommenden Winter zu entfachen.