Mehrfahrtenkarten im öffentlichen Verkehr sollen bald abgeschafft werden, dies wurde im K-Tipp vom 27. Februar 24 vermeldet. Die zuständigen Gremien der SwissPass Allianz hätten beschlossen, die Entwertungspflicht zum 1. Januar 2025 abzuschaffen. Konkret heisst dies, dass alle Stempelkarten ab dato ein fixes Ablaufdatum aufgedruckt bekommen.
Für die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA) habe diese Vorhaben laut einer Medienmitteilung den «Charakter einer latenten Diskriminierung». Denn nur wer ein Smartphone besitzt, kann in Zukunft uneingeschränkt die Leistungen des ÖV’s nutzen. Alle anderen werden buchstäblich abgehängt.
Die zunehmend digitalisierte Welt macht der älteren Bevölkerung stark zu schaffen. So haben sich mehrere Personen bei der Pro Senectute gemeldet und fragen um Hilfe an. Die Diktatur der Digitalisierung beeinflusst bald unseren gesamten Alltag und unser Leben. Klar bietet es Vorteile, wer das Smartphone einsetzen kann, um ÖV-Tickets zu lösen oder sonstige online Angebote zu nutzen. Aber viele Seniorinnen und Senioren können dies schlicht nicht und werden benachteiligt.
Die Pro Senectute Glarus bietet in den App-Workshops immer wieder die Gelegenheit an, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten in der digitalen Welt vertraut zu machen.
Auch zusammen mit der «rundum mobile» GmbH werden regelmässig Kurse und Schulungen angeboten, um dies zu erlernen. Der nächste Termin für die SBB mobile Schulung findet am 4. Juni 2024 statt. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, um den Seniorinnen und Senioren möglichst viel Gelegenheiten zu bieten, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Dennoch ist das Tempo viel zu hoch und die Aussicht, dass ab 2034 dann auch noch die Billettautomaten abgeschafft werden sollen, beunruhigt noch zusätzlich.
Festzuhalten ist auch, dass die Abschaffung der Mehrfahrtenkarte nicht nur die Seniorinnen und Senioren betrifft, sondern auch Familien mit Kindern. Sie wurde genutzt, um zum Sport oder zu den Grosseltern zu fahren. Dies ist ohne ein Handy auch nicht mehr möglich und die Eltern sind gezwungen den Kindern ein eigenes Smartphone zu kaufen notabene mit Internetanschluss.