Die wirtschaftliche Vielfalt im Berggebiet ist beachtlich. Das beweisen die 16 eingereichten Projekte, aus welchen die Jury sechs Favoriten nominiert hat. Die Firma KV+ aus Dongio im Bleniotal TI beispielsweise agiert weltweit in der Top-Liga der Hersteller von Langlaufskistöcken. Die Edelweiss Market aus Sion VS beweist, dass man mit konsequenter lokaler Ausrichtung erfolgreich Dorfläden betreiben kann. In ihren 18 Läden beschäftigt sie 80 Mitarbeitende. Oder der weltweit erste Solarskilift in Tenna GR, der nicht nur Skifahrer transportiert, sondern das ganze Jahr über Strom für 25 Haushalte produziert. «Die Qualität der eingereichten Projekte war auch heuer sehr hoch», sagt Jury-Präsident Bernhard Russi. «Es ist sehr beeindruckend, wie diese Projekte die grosse Vielfalt des Wirtschaftens in den Bergen abbilden», ergänzt der ehemalige Skirennfahrer und heutige Berater und Kommentator aus dem Bergkanton Uri.
Die Zukunft des Berggebiets gestalten
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und die Schweizer Berghilfe zeichnen mit dem Prix Montagne zum fünften Mal Projekte aus, die nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sind, sondern mit ihrem Modellcharakter auch Menschen in anderen Bergregionen inspirieren sollen. «Die Nominierten 2015 zeigen, dass man auch weitab der Zentren erfolgreich einzigartige Produkte herstellen und gute Konzepte realisieren kann», sagt Bernhard Russi. «Die Menschen dahinter sorgen für ein lebendiges Berggebiet. Nur so hat die Bergbevölkerung eine Zukunft. Das wollen wir mit dem Prix Montagne in den Mittelpunkt stellen und einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Ich wünsche mir, dass auch andere Berglerinnen und Bergler ihre Zukunft so mutig gestalten.»
Preisverleihung Anfang September
Der Prix Montagne zeichnet keine reinen Innovationen aus, sondern Unternehmen und Projekte, die seit mindestens drei Jahren wirtschaftlich erfolgreich sind. So leisten sie einen Beitrag zur Wertschöpfung oder zur wirtschaftlichen Vielfalt in einer Bergregion und schaffen so zusätzliche Arbeitsplätze. An der Preisverleihung am 1. September 2015 in Bern wird die Jury den Gewinner aus den nominierten Projekten bekanntgeben. Sechs Projekte sind für den mit 40 000 Franken dotierten Prix Montagne 2015 nominiert, darunter erfreulicheweise auch das Seminarhotel Lihn in Filzbach.Seminarhotel Lihn, Filzbach GL
Vom «Lihn» in Filzbach im Kanton Glarus blickt der Gast auf den Walensee und eine eindrückliche Bergkulisse. Hier ist aus einem einfachen Gästehaus mit sozialem Engagement ein professionell betriebenes Seminarhotel geworden. Nicht nur die Neuausrichtigung ist gelungen, sondern auch die lange soziale Tradition wird weitergeführt. Heute arbeiten im Seminarhotel Lihn 16 Lernende, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Sie bereichern Hotelbetrieb und Gäste gleichermassen.
Jury-Mitglied Viola Amherd:
«Das «Lihn»-Team hat es geschafft, eine alteingesessene Institution in einem neuen Markt gut zu positionieren. Ein weiteres Plus ist, dass junge Menschen in einem professionellen Umfeld begleitet ins Berufsleben einsteigen können.»
Hilfe zu Selbsthilfe
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) setzt sich für die nachhaltige Entwicklung der Berggebiete und der ländlichen Räume in der Schweiz ein. Der Verein engagiert sich in der politischen Interessenvertretung. <link http: www.sab.ch>www.sab.ch
Die Schweizer Berghilfe ist eine spendenfinanzierte Stiftung mit dem Ziel, die Existenzgrundlagen und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung zu verbessern. Die Organisation leistet Unterstützung nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe. www.berghilfe.ch
Tatort Ja-Wort - Doppelhochzeit und Chaos in der reformierten Kirche in Schwanden
