Problempflanzen im Garten stoppen

Sie sind schön, aber unerwünscht: Knapp ein halbes Dutzend Gartenpflanzen verbreiten sich im Glarnerland unkontrolliert in der Natur. Weil sie Schäden anrichten, soll die weitere Ausbreitung dieser invasiven Neophyten verhindert werden. Dabei ist der korrekte Umgang mit diesen Pflanzen wichtig – auch in Privatgärten!



Goldruten
Goldruten

Gartenbesitzer aufgepasst: Das Naturzentrum Glarnerland erinnert im Auftrag der kantonalen Abteilung Umweltschutz und Energie daran, dass invasive Neophyten mit dem Kehricht entsorgt werden müssen. Damit sollen die unkontrollierte Ausbreitung dieser Pflanzen in die Natur und durch sie verursachte Schäden verhindert werden. Mit ihren Wurzeln können invasive Neophyten nämlich Hochwasserschutz-Dämme destabilisieren und Hausmauern sprengen. Da sie einheimische Arten verdrängen, sind die verwilderten Gartenpflanzen zudem eine Hauptursache des weltweiten Artensterbens.

Sechs Problemarten im Fokus


Im Glarnerland geht es vor allem um sechs unerwünschte Arten (siehe Infokasten «Neophyten am Glarner Wochenmarkt»). Fünf davon kommen bereits in weiten Teilen des Talgebiets ausserhalb von Gärten vor. Eine weitere Art, Ambrosia, welche bei Menschen Atembeschwerden auslösen kann, ist hingegen dank Melde- und Entsorgungspflicht fast ausgerottet. Wer im Garten invasive Neophyten hat, sollte diese ausgraben. Eine Ausnahme ist der Japanknöterich, der über Wurzelteile verschleppt werden kann. Für alle Arten gilt hingegen: immer mit dem Abfall entsorgen! Auf dem Kompost und in der Gründeponie könnten sie sich unkontrolliert vermehren. Der Zweckverband Kehrichtentsorgung Glarnerland stellt Privatpersonen deshalb spezielle Neophytensäcke zur Verfügung. Die Gemeinden und das Naturzentrum Glarnerland geben diese gratis ab. Und selbstverständlich sollten keine Problemarten mehr angepflanzt werden. Auch nicht der schöne Sommerflieder!

Rasches Handeln senkt Kosten


Neophyt heisst «neue Pflanze» und bedeutet, dass die Art erst nach der Entdeckung Amerikas 1492 vom Mensch nach Europa gebracht wurde. Mehrere hundert solcher Pflanzenarten wachsen heute ausserhalb von Gärten und Gewächshäusern in der Schweiz. Probleme verursachen aber nur wenige Arten, die sich invasiv verhalten und sehr stark ausbreiten. Ihre Bekämpfung ist umso aufwendiger und kostenintensiver, je später eingeschritten wird. Porträts der unerwünschten Arten sind auf der Homepage des Naturzentrums Glarnerland aufgeschaltet. Die Infostelle im Bahnhof Glarus nimmt auch Meldungen über Vorkommen in der Natur entgegen und gibt Merkblätter zum Umgang mit invasiven Neophyten ab:

Neophyten am Glarner Wochenmarkt

Amerikanische Goldruten, Riesenbärenklau, Sommerflieder, Japanischer Staudenknöterich, Drüsiges Springkraut, und Ambrosia: Wer wissen will, wie diese Problempflanzen aussehen, hat am Samstag, 18. Juni 2016, Gelegenheit dazu. Die Abteilung Umweltschutz und Energie des Kantons Glarus informiert mit Partnern am Glarner Wochenmarkt über invasive Neophyten. Von 08.00 bis 12.00 Uhr zeigen Fachleute am Infostand die häufigsten Arten, geben Auskünfte zum Umgang mit ihnen und beantworten Fragen.