Produktionsrekord 2012 der Kraftwerke Linth-Limmern AG

Die Generalversammlung der Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) genehmigte die Jahresrechnung 2011/12 mit einem Jahresgewinn von 5,264 Mio. CHF. Mit 567 Mio. kWh wurde ein absoluter Produktionsrekord seit der Betriebsaufnahme1964 erzielt. Beim Grossprojekt Linthal 2015 sind die Arbeiten insgesamt auf Kurs.



Verwaltungsratspräsident Rolf W. Mathis führte durch die 55. ordentliche Generalversammlung der Kraftwerke Linth-Limmern AG. (Bilder: ehuber) KLL-Betriebsleiter Hanspeter Mohr kann von einem Produktionsrekord 2012 berichten. VR-Präsident Rolf W. Mathis und die VR-Sekretärin Ruth Kammerlander. Mathis informiert die Anwesenden über den Stand beim Projekt Linthal 2015
Verwaltungsratspräsident Rolf W. Mathis führte durch die 55. ordentliche Generalversammlung der Kraftwerke Linth-Limmern AG. (Bilder: ehuber) KLL-Betriebsleiter Hanspeter Mohr kann von einem Produktionsrekord 2012 berichten. VR-Präsident Rolf W. Mathis und die VR-Sekretärin Ruth Kammerlander. Mathis informiert die Anwesenden über den Stand beim Projekt Linthal 2015

Wenn man heute die Strombranche betrachte, hätte sicher niemand gedacht, dass diese sich derart im Umbruch befinde, wie sie sich heute zeige. «Die Märkte werden von subventionierten Energien, den sogenannt erneuerbaren Energien geradezu überschwemmt und wer hätte vor vier, fünf Jahren gedacht, dass sich heute die Preise der Energie auf einem Rekordtief befinden.» Verwaltungsratspräsident Rolf W. Mathis begrüsste die Anwesenden mit diesen Worten zur 55. ordentlichen Generalversammlung der KLL. Und das habe auch Auswirkungen auf die KLL, denn man habe kaum mehr eine Chance, im Moment die hochwertige Energie, die in Linthal hergestellt wird, zu den berechtigten Qualitätspreisen am Markt abzusetzen. «Es sind in Zukunft eingehende Überlegungen und Abklärungen nötig, wie wir die Anlagen erfolgreich betreiben können.»

Überdurchschnittlicher Niederschlag, höhere Produktion

Das Wasserdargebot in der Region lag mit einer gemessenen Niederschlagsmenge in Tierfehd von 2050,5 mm deutlich (plus 13,8%) über dem langjährigen Mittelwert. Die Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) konnte vom überdurchschnittlichen Angebot profitieren und erreichte mit der Erzeugung von 567,4 Mio. kWh elektrischer Energie 126,6% des zehnjährigen Mittels.

Die Jahreskosten zulasten der Partner von 69,8 Mio. CHF (Vorjahr 55,3 Mio. CHF) wurden massgeblich durch höhere Aufwendungen für Pumpenergie, höhere Wasserrechtsabgaben infolge der gestiegenen Energieproduktion und höhere Obligationen- und Darlehenszinsen beeinflusst. Der Anstieg der Zinsbelastung resultierte aus der Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital: Am 27. März 2012 wurde eine Obligationenanleihe von 150 Mio. CHF aufgenommen, am 27. September 2012 eine solche von 200 Mio. CHF. Von den im Berichtsjahr getätigten Investitionen in Sachanlagen floss mit 314,3 Mio. CHF der überwiegende Teil in den Bau des Pumpspeicherwerks Limmern (Projekt Linthal 2015). Infolge der Mehrproduktion sank der Preis der abgegebenen Energie um 6,2% von 13,73 Rp./kWh auf 12,88 Rp./kWh.

Die Aktionäre wählten an der Generalversammlung wiederum die Mitglieder des Verwaltungsrates für die Amtsdauer von einem Jahr. Nebst den bisherigen Verwaltungsräten
 Dr. Andrea Bettiga, Jörg Huwyler, Robert Marti, Rolf W. Mathis und Dr. Jürg Wädensweiler wurde Guy Bühler als zusätzliches Mitglied gewählt.

Linthal 2015: Ausbruchsarbeiten praktisch abgeschlossen

Mit dem Ausbauprojekt Linthal 2015, mit dem die Leistung der KLL-Anlagen von 480 MW
 auf 1480 MW beinahe gesteigert wird, realisiert die KLL das derzeit grösste Bauvorhaben im Energiebereich in der Schweiz. Im Berichtsjahr konnten weitere Meilensteine erreicht werden. So wurden u.a. die Maschinen- und die Trafo-Kaverne fertig ausgebrochen, der Durchstich des ersten von zwei rund 1 km langen Druckschächten zwischen der neuen Maschinenkaverne und der Schieberkammer sowie des 4 km langen Zugangsstollens von Tierfehd zur Kavernenzentrale realisiert. Deren Panzerung und Innenausbau sind im Gang. Auf der Muttenalp kommt der Staumauerbau zügig voran, bereits ist zirka die Hälfte der mit einem Kilometer längsten Staumauer der Schweiz erstellt. Die Arbeiten ruhen jeweils während der Wintermonate und werden nach der Schneeschmelze sobald als möglich weitergeführt. Mit dem gestern erfolgten Durchstich des zweiten Druckschachts sind die grossen Ausbruchsarbeiten praktisch abgeschlossen. Ausstehend ist noch der Durchstich der beiden rund 400 m langen Unterwasserstollen von der Maschinenkaverne in den Limmernsee. Dort müssen zudem noch die beiden Ein- und Auslaufbauwerke erstellt werden, was ab kommendem Frühling erfolgen wird. Der Limmernsee wird hierzu ab Mai auf ein Minimum abgesenkt werden. Insgesamt ist das Projekt Linthal 2015 auf Kurs.

Nach wie vor ist das öffentliche Interesse am Grossprojekt Linthal 2015 ungebrochen. Im Rahmen der Besucherführungen besichtigten im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut rund 7000 Personen die Baustelle in Tierfehd und die Kraftwerksanlagen.