Projekt Doppelpower auf der Zielgerade

Wenn alles weiterhin wie geplant verläuft, kann das Kleinkraftwerk Doppelpower im Dezember den Probebetrieb in Mitlödi starten. Dies nach einer Verzögerung infolge extrem schwieriger Geologie um rund fünf Jahre. Vor einigen Tagen konnte das letzte der insgesamt 91 Rohrelemente verlegt werden.



Projekt Doppelpower auf der Zielgerade

Nachdem im März dieses Jahres das letzte Element der vor gut fünf Jahren im Stollen stecken gebliebenen Tunnelbohrmaschine mit bergmännischen Gegenvortrieb in Schwanden geborgen werden konnte, wurden mit der Verlegung der restlichen 91 Rohrelemente gestartet.

Täglich bis zu sieben Spezialfahrten

Innerhalb von rund zwei Wochen wurden die bereits seit Jahren vorfabrizierten Rohrelemente mit einem Spezialtransporter von Hätzingen nach Schwanden transportiert. Sicher eine fahrerische Höchstleistung bei der es sprichwörtlich um wenige Zentimeter ging. Dieser Transportauftrag wurde vom Subunternehmer, der ARGE Doppelpower, und nicht von der SN vergeben. Das Gewicht eines Rohrelementes aus Stahlbeton mit einem Durchmesser von rund 3,8 Metern beträgt 43 Tonnen und die insgesamt 91 Elemente eine Länge von 364 Metern. Die letzten zwei Rohre zur Sernf werden am Ende verlegt. Zuvor werden in die im Stollen befindlichen Elemente Löcher gebohrt und in den Hohlraum im Tagebau erstellten Stollen wird Beton eingespritzt. Während zwei Wochen wird dann der fertige Stollen eingehend kontrolliert, bevor dann die letzten zwei Elemente verlegt werden.

Das eigentliche Ziel vor Augen

Dann kann das Wasser durch den neuerbauten Stollen von der Sernf nach Mitlödi fliessen und so am Schluss zwei Mal genutzt werden; einmal in Schwanden und dann noch einmal in Mitlödi. Deshalb auch die Bezeichnung des Projektes: Doppelpower!

Wenn alles planmässig verläuft, erfolgt Anfang November ein erster Probelauf und im Dezember der erste Probebetrieb. In Mitlödi werden zurzeit noch einige Anpassungsarbeiten vorgenommen. «Wir werden mit Doppelpower Strom für rund 5000 Haushalte produzieren können.» Wie Leo Meier, Geschäftsführer der SN Schwanden, erklärte, werde CO2-neutraler Strom in naher und sicher in ferner Zukunft zu einem bedeutenden Energielieferanten. «Die Konzession des Kleinkraftwerkes Doppelpower läuft bis 2099 und wird sicher in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, denn der Stromverbrauch wird laufend zunehmen und der Wert der Energie wird sicher noch steigen», betonte Leo Meier.  

Das Kraftwerk Doppelpower in Kürze:

Jahresproduktion         21 000 000 kWh
Leistung                     4000 kW
Gefälle                        36,0 m
Durchmesser Stollen    3,0 m
Länge Stollen              1,7 km
Konzession                  80 Jahre

*Edi Huber ist Medienbeauftragter der IG Kleinwasserkraft Glarnerland