Projekt «Futuro» droht eine Zusatzrunde

Grosses Interesse an der Zukunft der Sportbahnen Elm, am letzten Mittwoch im «Adler» Schwanden. Hier informierte die Interessensgemeinschaft «gemeinsam FUTURO» über das geplante Beschneiungsprojekt. Im vollbesetzten Saal unterbreiteten die Grünen Glarus Süd, dass sie das fakultative Referendum zum Sondernutzungsplan anstreben werden.



IG «gemeinsam FUTURO» (Bilder: j.huber)
IG «gemeinsam FUTURO» (Bilder: j.huber)

Die Interessensgemeinschaft «gemeinsam FUTURO» lud am letzten Mittwochabend zu einem Informationsabend zum geplanten Beschneiungsprojekt der Sportbahnen Elm, genannt «Futuro». Und Hunderte Interessierte nicht nur aus Glarus Süd kamen, sodass ein prall gefüllter Saal im Gasthaus Adler in Schwanden den Ausführungen von Stefan Elmer, Geschäftsführer Sportbahnen Elm, folgten. Mit dem Ausbau der Beschneiungsanlagen soll so die Fläche, die technisch beschneit werden kann, auf 35 Prozent erhöht werden, dies im Gebiet des Pleus wie auch der Talabfahrt und der Schlittelpiste. Gerade dieser Bereich knapp um 1000 Meter über Meer stand auch wieder an diesem Abend vor allem in der Kritik. Stelle sich hier doch die Frage, wie häufig in diesen tiefen Lagen wirklich beschneit werden kann und wie lange der Schnee hierbleiben wird. Elmer konterte, dass sehr viele andere Skigebiete, bis so weit hinunter bereits beschneien und die Schattenlage von Elm hier Vorteile bringt. Zudem müsse das Wasser ja sowieso aus dem Sernf über drei Druckstufen bis hoch auf den Berg gebracht werden. «Es wäre ja absurd, wenn wir einen kleinen Teil des Wassers nicht bereits hier verwenden würden.» Ausserdem sei gerade dieser Bereich von grosser Bedeutung, entscheiden sich doch viele Skifahrer anhand der Talabfahrt, ob sie ein Skigebiet besuchen oder nicht. «Sie hilft vor allem am Nachmittag die Bahn zu entlasten.» Denn zum Abschluss des Skitages wollen fast alle Gäste zur gleichen Zeit das Gebiet verlassen. Zusätzlich sei es wichtig, dass die Schlittelbahn so lange wie möglich offenbleiben kann. «Gerade für Schulklassen, Vereine und Gruppen ist dieses Angebot von entscheidender Bedeutung.»

Für die Sportbahnen Elm sei das Projekt «Futuro», laut Elmer, von existenzieller Bedeutung. «Futuro sichert unser Überleben für die nächsten Jahrzehnte.» Dass vom touristischen Zentrum im Sernftal nicht nur die Mitarbeitenden der Sportbahnen abhängig sind, betonte Martin Baumgartner. Gastronomie, Gewerbe und Sportvereine sind direkt und sehr stark vom funktionierenden Skigebiet abhängig. «Aus diesem Grund wurde die Interessensgemeinschaft mit aktuell 75 Mitgliedern gegründet.» Den gerade für Glarus Süd und im Besonderen für das Sernftal sei der Tourismus und gerade der Wintertourismus von sehr grosser Bedeutung.

Mit dem vor Kurzem durch den Gemeinderat Glarus Süd vollzogenen Erlass des Sondernutzungsplans seien eigentlich alle Grundlagen für die Realisierung vorhanden. Dies, erklärte Elmer, habe bereits vor sieben Jahren begonnen. Landrat, Regierung, Landsgemeinde und Gemeindeversammlung hätten hier mehrmals das Projekt geprüft und unterstützt. So sei auch die Tourismusinfrastruktur AG gegründet und mit den nötigen finanziellen Mitteln aufgestellt worden. «Wir waren immer transparent und haben insbesondere mit den Umweltschutzverbänden proaktiv zusammengearbeitet.»

Dennoch kündigte an Cinia Schriber an, dass die Grünen Glarus Süd das fakultative Referendum anstreben und versuchen in den kommenden zwei Wochen die nötigen 300 Unterschriften zu sammeln. Wenn dies gelingt, wird an einer Gemeindeversammlung das Stimmvolk von Glarus Süd über den Sondernutzungsplan und die Zukunft der Sportbahnen entscheiden.