Strom auf Glarner Hofbetrieben produzieren
Das Projekt «Glarner Puurästrom» des Vereins KlimaGlarus.ch strebt danach, Glarner Landwirtschaftsbetriebe für die nachhaltige Stromproduktion zu gewinnen. Das übergeordnete Ziel ist dabei, dass der Kanton Glarus so bald wie möglich das Netto-Null-Ziel erreicht. Dafür werden die Landwirte bei der Umsetzung grosser Anlagen zur Stromerzeugung auf ihren Betrieben unterstützt und begleitet.
Nachhaltigkeit für Umwelt und eigenen Betrieb
In Niederurnen wurde im vergangenen Jahr eine PV-Anlage mit 88 Panels auf einem gegen Süden ausgerichteten Hofdach erfolgreich installiert und in Betrieb genommen.
Nach einer Vorstudie inklusive Kostenaufstellung entschieden sich Andreas und Nicole Krieg für diesen Schritt, um sowohl durch die Reduzierung von fossilen Brenn- und Treibstoffen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten als auch langfristig selbst davon zu profitieren.
Selbst ist der Bauer: Kostenersparnis durch Eigeninstallation
Ein grosser Teil der Installation wurde durch das Landwirte-Paar übernommen, währenddessen sie gleichzeitig ihren Hofbetrieb weiterführten. Dank der Erfahrungen von Andreas in der Elektriker-Branche konnten sie so etwas Budget einsparen. Auf ihrem 50 Hektar grossen Milchbetrieb mit Kälbermast produzieren sie nicht nur ihren eigenen Strom, sondern auch Getreide, Milchprodukte und Freilandpilze, die sie unter anderem in ihrem eigenen Lädeli verkaufen. Darüber hinaus sind bereits weitere innovative Projekte in Planung.
Die Investition wird sich auszahlen
Die verbleibenden Kosten für die 30 kW-Anlage mit Schneefang werden durch eine Einmalvergütung des Bundes, wie es das Energiegesetz seit 2016[1] vorgibt, sowie durch mögliche Steuer-Abzüge sogar zusätzlich noch geschmälert.
Bei hohem Eigenverbrauch und gezieltem Einsatz von gewissen Maschinen rentiert die Investition, zumal die Anlage innerhalb von 10 bis 14 Jahren amortisiert sein wird. Gemäss erster Hochrechnungen kann der IP-Suisse-Betrieb in Niederurnen jährlich bis zu 4000 Franken einsparen, was bei einer Jahresrechnung von ungefähr 15 000 Franken fast einen Drittel ausmacht. Der Tarif ist dabei durchschnittlich bei 7.50 Rappen pro Kilowattstunde anzusetzen.
Das Projekt war ein voller Erfolg
Das Paar würde die Panels jederzeit wieder montieren und überlegt sich sogar, künftig eine ganze Fassade zu belegen oder das Dach des neuen Anbaus, der noch in Planung ist, zusätzlich für die eigene Stromproduktion zu nutzen. Die Empfehlung der beiden an andere Landwirtschaftsbetriebe ist klar: Das Thema anschauen und eine Offerte einholen lassen lohnt sich, entweder auf eigene Faust oder mihilfe des Vereins KlimaGlarus.ch.
KlimaGlarus.ch unterstützt gerne weitere Solar-Projekte
Durch die vielen positiven Rückmeldungen, den überzeugten Nachhaltigkeitsgedanken und die Möglichkeit einer grossen Potenzialausschöpfung im Kanton ist der Verein KlimaGlarus.ch bestrebt, weitere Betriebe bei der Umsetzung von grossen Solaranlagen zu begleiten und Unterstützung unterschiedlicher Art anzubieten. Bauernbetriebe sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Projektvorstellungen aller Grössenordnungen zu melden, um die Umsetzung gemeinsam anzugehen und die Welt ein bisschen nachhaltiger zu gestalten.
Interessierte melden sich gerne bei:
Verein KlimaGlarus.ch
Franz Schnider, Lisa Hämmerli & Neva Tres
[email protected]
www.klimaglarus.ch
[1]SR 730.0 - Energiegesetz vom 30. September 2016 ... | Fedlex (admin.ch)